SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Proviant während des Überführungstörns

Oktober 17th, 2010 · Bordküche

Ist schon erstaunlich, wie viel auch für nur 2 Personen für 5 Tage an Proviant zu beschaffen ist. Immerhin war es uns diesmal möglich sowohl Gepäck als auch Proviant ins Auto zu bekommen, womit uns der wenig spaßige Einkaufsstress vor oder nach der Übernahme erspart blieb. Nachfolgende Liste umfasst den Proviant für vier Dinner sowie Frühstück, Mittagsessen und Snacks, die wir während unseres Überführungstörns vom 2.-6.10.2010 fast vollständig aufbrauchten.
Besonderes Highlight war das Schweinefilet mit Mediteranem Gemüse aus dem Backofen, etwa gleich auf mit dem frischen Fisch, den wir in Soenderborg ergattert hatten.

Schweinefilet mit mediterranem Gemüse

Einkaufsliste Überführungstörn Oct. 2010

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Überführungstörn Oktober 2010

Oktober 8th, 2010 · Chartertörns (vor 2014)

Die Nachbereitungen unsere Sommertörns waren noch nicht abgeschlossen, da landete in meiner Mailbox das Angebot einiger Überführungstörns für 1.Klasse Yachtcharter. Als ich am Abend die Website checkte, waren alle kostenlosen Törns bereits vergeben. Die Überführung einer Beneteau Cyclades 43 von Heiligenhafen nach Flensburg (in 5 Tagen) wartete allerdings noch auf Freiwillige. Wir zögerten nur kurz, dann waren die Urlaube beim Arbeitgeber eingetütet und die Yacht gebucht. Blieben noch eine Woche zur Vorbereitung, dann am 1. Oktober, ging es, mit je zwei Reisetaschen und Proviant im Auto, via Hannover (Übernachtung) nach Heiligenhafen, wo wir am 2.10.2010 den „Kahn“ übernahmen. Es war uns schon ein wenig mulmig zumute, denn die Cyclades 43 war echt groß. Und wir nur zu zweit. Allerdings war das Schiff mit Bug- und Heckstrahler, Radar und Autopilot ausgestattet, das Wagniss also gut kalkulierbar…

Um 12.00 hatten wir die Übernahme und das Beziehen unseres Schiffes für die kommenden 5 Tage abgeschlossen und waren bereit zum Ablegen in Heiligenhafen. Die Wettervorhersage war gemäß Windfinder vielversprechend. An der Westseite eines stabilen und umfangreichen Hochdruckgebiets über Weißrussland sollte es bei diesigem aber trockenem bis sonnigem Wetter mit 5-6 Bft aus SO blasen. Für die gesamte Törndauer. Wir waren gespannt…

Alles in Allem wurde aus diese Überführung ein Törn an den wir viele gute Erinnerungen behalten werden. Details zum Törn stehen im Logbuch. Jedenfalls ging es in vier Etappen und einem Ruhetag von Heiligenhafen nach Flensburg Sonvik. Übernachtet haben wir jeweils in Häfen: Wendtorf an der Kieler Außenförde, Kappeln Grauhöft, Soenderborg und in Sonvik, dem Zielhafen. Außer am letzten Tag des Törns, von Soenderborg nach Flensburg bliesen konstant 5-6 Bft aus SO, mit 1-2 m Wellen. Wir segelten somit zumeist auf raumen Kursen mit einigem Schiften um Patenthalsen aus dem Weg zu gehen. Da der Autopilot entweder total schlecht kalibriert – oder schlicht kaputt war, mussten wir die gesamte Strecke (außer auf dem Schlag von Soenderborg-Flensburg) Ruder gehen. Trotz der kleinen Crew hatten wir Fame stets gut im Griff und waren zum Ende richtig stolz auf echt gute An- und Ablegemanöver. Auch seglerisch konnten wir unsere Fähigkeiten vertiefen und begrenzten das Motoren aufs An- und Ablegen sowie auf das Verlassen der Schlei (der Wind stand quasi auf der Nase). Insgesamt sammelten wir auf diesem Törn 96 Meilen auf dem Konto, 12 davon unter Motor.

Überf.-törn Okt. 2010

Ein interessanter Aspekt des Törns war die Rückkehr nach Heiligenhafen. Per Bahn und Bus ging es quer durch Schleswig Holstein. Eine Erfahrung der besonderen Art 😉 Für Christine definitiv ein Höhepunkt, sah sie doch auf der Strecke Flensburg-Kiel viele ihrer Arbeitsplätze in grauer Vorzeit und konnte lange in alten Erinnerungen schwelgen.

Zahlen, Daten, Fakten:

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Überführungstörn Heiligenhafen – Flensburg, Oktober 2010

Oktober 7th, 2010 · Logbuch

Tag 1: Heiligenhafen – Wendtorf

So gegen 12 Uhr hatten wir unser Schiff für die kommenden 5 Tage übernommmen und machten uns fertig für’s Ablegen.

Unser Schiff, „Fame“, war eine Beneteau Cyclades 43, ausgestattet mit Kartenplotter am Steuerstand, Radar, Autopilot, Rollreff und Groß mit Ein-Leinen-Reffsystem. Außerdem durften wir über einen Comfodrive verfügen, ein neues Steuersystem, das für den Alltagstest in diesem Schiff eingerüstet, Bug- und Heckstrahler sowie Saildrive in einem Steuerhebel und Bedienpanel zur verfügung stellte. Besonderer Hit war die Möglichkeit über den drehbaren Sticktop auf der Stellle zu drehen. Wir waren gespannt.

Fürs Ablegen zu zweit – ein Novum für uns – ließen wir uns viel Zeit. Die Fame war mit dem Heck zum Steg übergeben worden, der Wind drückte uns perfekt aus der Box. Trotzdem gaben wir kontrolliert Lose achtern und holte vorn dicht, bis dass der Bug sicher zwischen den Heckpfählen lag. Dann hieß es Leinen los und hinaus in die Boxengasse. Mit dem Saildrive drehten wir wie angekündigt auf der Stelle und begannen recht „relaxt“ unseren Überführungstörn. Durch das geschäftigen Fahrwasser ging es hinaus aus dem Hafen, südwestlich der Untiefentonnen machten wir uns ans Segel setzten. War noch ein wenig krampfig (zu wenig Gas im Wind gegeben, 4-5 Bft Wind, Reffleinen schwergänging), doch nach einigen Versuche und Korrekturen standen das Groß im zweiten Reff sowie die Genua (und ich im Schweiß ;-).

Wir mussten bald feststellen, dass für den erforderlichen Vorwindkurs der Autopilot nicht geeignet war. Zu träge in der Reaktion und dem erreichen eines gesetzten Kurses, steigerte sich das gekurve um den Sollkurs so weit, dass eine Patenthalse drohte und wir den Autopiloten wieder ausschalteten. Nach einigen weiteren Versuchen mussten wir die Sache aufgeben. Dieser Otto konnte es nicht… Handsteuern war angesagt ;-(

Die Idee bis Kappeln durchzusegeln hatten wir schon vor dem Ablegen aufgegeben. Selbst bei idealen Bedingungen war das nicht mehr bei Tageslicht zu schaffen. Zwischen den beiden Alternativen Laboe oder Wendtorf entschieden wir uns bald für letzteres, denn allzu spät wollten wir nicht ankommen müssen. Um Patenthalsen von vornherein auszuschließen schifteten wir um den geplanten Kurs herum voran. Das Wetter war ok, aus dem zunehmend verhangenen Himmel fielen, je später der Tag, immer mal wieder Regentropfen, hielt sich aber sehr in Maßen. Dank konstantem SO segelten wir durch bis zur Anfahrtstonne in die Rinne nach Wendtorf, wo wir beide Segel bargen. Der Empfehlung des Hafenmeisters folgend – wir hatten ihn zwei Stunden vor Ankunft angerufen – gingen wir schließlich am Kopf eines Stegs längsseits, ohne Probleme 🙂 und freuten uns über eine gelungene erste Passage unseres Törns.

Es folgeten noch Anlegerbierchen, Anmeldung, Dusche und schließlich ein Dinner mit Mozzarella-Tomaten als Vorspeise und Spaghetti al Tonno als Hauptgericht, bevor wir uns gegen 10 endlich in die Kojen begaben.

Tag 2: Wendtorf – Kappeln Grauhöft

Wie zu erwarten war es nicht die beste Nachtruhe, trotz der Müdigkeit weckten uns immer wieder die ungewohnten Geräusche und Bewegungen. Dennoch konnten wir einigermaßen erholt den zweiten Tag angehen. Nach der üblichen Morgenroutine (Waschen, Frühstücken, Boot checken, klar Schiff machen…) warfen wir gegen 9.00 Uhr die Leinen los für den Schlag nach Kappeln. Der Wind bließ unverändert mit 5-6 Bft, in Schauerboen auch mal 7 aus SO. Die Wellenhöhe lag bei 1-2 Metern, die Bewegugen des Schiffs entsprechend. Christine, der Stabilität einer Yacht noch nicht ganz vertrauend, erlebte den einen oder anderen Adrenalinschub, als Fame in Boen und Wellen mal kräftiger krängte.

Erneut waren wir von den Segeleigenschaften nicht besonders beeindruckt. Mit Groß im Reff 2 und Genua hatte Fame eine sehr starke Tendenz bei jeder Boe anzuluven, der überforderte Autopilot (oder kaputte), zusammen mit einer für unseren Geschmack schwergängigen Steuerung sorgten für viel Arbeit am Steuer. Nach dem Queren der Kieler Förde im Außenbereich sowie der Eckerförder Bucht folgten wir dem Küstenverlauf innerhalb des Schießgebiets Schönhagen gen Norden.

Vor Schleimünde erreichte der Wind in Spitzen schon mal 7 Bft, in ziemlich üblen Wellen bargen wir die Genaua und setzten, nur mit dem Groß im zweiten Reff, Kurs auf die Schlei. Direkt hinter den Molenköpfen der Schleieinfahrt ließ der Schwell – und unsere Anspannung – nach. Mit dem Groß im Reff 2 folgten wir bei um 5 Kt. Fahrt und achterlichem Wind dem Fahrwasser bis hinter das Tonnenpaar 11, 12, wo wir schließlich auch das Groß bargen um die verbleibende Meile mit Motor zurückzulegen. Nach langem Suchen – Problem für uns war eher die Größe des Schiffs denn das Angebot an freien Liegeplätzen steuerten wir schließlich Box 15 des Hafens Kappeln-Grauhöft an, wo wir beim zweiten Versuch (Merke: Schlei weist starke Strömungen auf) sicher und überzeugend anlegten.

Wir ließen den Tag schließlich mit ein (zwei, um genau zu sein) Spatziergängen durch Kappeln und einem Dinner im Restaurand Stark zu Ende gehen. Meine Schwägerin kam übrigens noch zu Besuch. Schön!

Was gibt‘ sonst noch zu vermerken? Scalar-Yachten werden in Kappeln-Grauhöft gebaut. Es liegen viele davon im Hafen. Schöne Schiffe! Im Restaurant Stark sollte man Plätze zuvor reservieren. Wer rückwärts in die Boxen im Stadthafen einparkt, wird vom Restaurant kostenlos auf dem Schiff bedient (wir passten leider nicht rein, in die Boxen).

Tag 3:Kappeln – Soenderborg (DK) und Tag 4 (ein Hafentag)

Wie schon erwartet bließ auch an diesem Tag der Wind mit 5-6 Bft aus SO. Am Morgen hatten wir noch kurz Besuch von (Schwieger) Pa und Ma aus Kappeln. Nur Pa schaffte es an Deck, deshalb war es nur ein kurzes Wiedersehen. Wir beeilten uns mit den Vorbereitungen und legten um 10.00 ab um uns auf den Weg nach Dänemark zu machen. Ziel für heute war Soenderborg. Welcher Hafen genau, wollten wir erst vor Ort entscheiden. Da es sich um einen recht kurzen Schlag handelte erwarteten wir so gegen 14.00 anzukommen.

Wie schon die Tage zuvor kämpften wir mit der schwergängigen Steuerung und ziemlich hohen Wellen schräg von hinten. Nach vier Stunden hatten wir dennoch die 24 Meilen von Kappeln nach Soenderborg hinter uns gebracht. Im Schutz der Bucht vor der Hafeneinfahrt bargen wir die Segel (ging ruck-zuck, reibungslos, professionell ;-)) und fuhren dann in den Südenhafen Soenderborgs ein. Die Stadt machten einen freundlichen Eindruck, wie bereits im Hafenhandbuch beschrieben, befanden sich die Kainlagen jedoch gleich neben einer reichlich befahrenen Straße und waren somit wenig einladend für die Nacht. Den Fjord nördlich der Klappbrücken kennen zu lernen, verwarfen wir für heute und entschieden uns schließlich für eine Übernachtung in der Marina etwas südlich des Stadthafens.

Wir hatten Glück und ergatterten den Liegeplatz am Kopfende des südlichen der beiden Gästebrücken – obschon wir drei Anläufe brauchten, denn die Poller waren – im Verhältnis zu unserem Freibord so niedrig, dass die übergeworfenen Festmacher beim Dichtholen oben abrutschten. Beim dritten Versuch sicherten wir uns zunächst mittschiffs, was hielt und kümmerten uns danach um das ordentliche Festmachen unserer „Fame“.

Die Marina Soenderborg ist eine topgepflegte Anlage mit allem Drum und Dran. Gefiel uns so gut, dass wir uns entschieden hier einen Hafentag einzulegen. In Anbetracht des am folgenden Tag noch stärkeren Windes (selbst im Hafen Spitzen bis 7 Bft) im nachhinein eine gute Entscheidung. Auch war es sehr erholsam mal Seele und Gemüt baumeln zu lassen. Der freie Tag verhalf uns zudem zu original dänischen Hotdogs und frischem Fisch, der schließlich gemeinsam mit Bratkartoffeln und Gurkensalat zu unserem Menü des Tages wurde. Zum Abend flaute der Wind dann zum ersten Mal seit Beginn unseres Törns fast vollständig ab und wir konnten uns an einer richtig erholsamen Nachtruhe erfreuen.

Tag 5: Soenderborg – Flensburg Sonvik

Wir waren die ersten, die um 09.00 Uhr die Leinen loswarfen und die Marina verließen. Unmittelbar vor dem Hafen setzten wir Groß im Reff 1 und fielen auf einen am-Wind-Kurs ab gen Süden ab, um dort dem Fahrwasser in die Flensburger Förde folgen zu können. Es folgte sogleich die Genua und wir waren wieder unterwegs. Mehr als 3 Bft waren es nicht, die unsere Fame anschoben. Welch ein Unterschied zu den vergangenen Tagen. Sogar Otto kam diesmal mit den Verhältnissen zurecht…

Um die Landzunge vor Borreshoved herum ging es schließlich auf dänischer Seite hinein in die Flensburger Förde. Wir hielten uns auf Dänischer Seite frei vom Fahrwasser uns segelten, bald ohne Reff, gemütlich auf Vor-Wind Kursen voran. Viel mehr zu berichten gibt es nicht. Die Sonne schien, wir genossen die Ruhe und das dahingleiten, mit einem flotten Am-Wind-Kurs zum Abschluss hinunter nach Flensburg Sonwik, wo wir östlich der Tonne 15 die Segel bargen und unserem Zielhafen anliefen. Es folgten zwei perfekte Anlegemanöver zu zweit – beim Tanken und fückwärts (!) festmachen – womit unser Törn seinen super Abschluss fand.

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Sommertörn 2010

September 10th, 2010 · Chartertörns (vor 2014)

Zwei Wochen Südliche Ostsee auf der SY Genesis. So lautete unsere Buchung via PCO. Um möglichst bald die Prüfung für den SKS angehen zu können sollte dieser Törn einige Meilen auf Konto bringen, deshalb hatten wir uns Blekinge in Schweden als Ziel vorgenommen. Mit viel Erfahrung in Navigation und Avionik im Rücken war diese Aufgabe des Törns unproblematisch, zur Risikominimierung in Bezug auf das Segeln war das Vermeiden jeglichen vorhergesagten Starkwinds Pflicht, Segeln bei Nacht nicht geplant.
Unser Plan war es, hin und zurück via Bornholm nach Blekinge zu segeln. Nachdem jedoch zwei Tage einem Sturm zum Opfer gefallen waren, änderten wir die Routenführung etwas und wollten auf dem Rückweg von Ystad aus zurück nach Rügen Segeln.
Insgesamt legten wir auf diesem Törn 449 Meilen zurück, die größeren Schläge jeweils unter Segel (mit Ausnahme einer ausgedehnten Flaute auf der Rückfahrt von Ystad nach Süden).
Neben Übernachtungen im Hafen verbrachten wir eine Nacht vor Anker in den Schären Blekinges und lernten dabei viele schöne Orte und Fleckchen Erde näher kennen. Highlights waren Hanö und die Schärenwelt zwischen Karlshamn und Karlskrona. Da wir leider nur zwei Tage dort verbringen konnten, steht seit Ende des Törn fest, dass dieses Gebiet einmal wieder Ziel eines Törns werden muss.
Crew und Schiff kehrten unversehrt nach anstrengenden aber trotzdem schönen zwei Wochen wieder in den Heimathafen zurück. Wir hatten viel gelernt, beim An- und Ablegen nicht immer brilliert (ohne dass es jedoch jemals gefährlich wurde) und viel Erfahrung im Segeln einer Yacht und über das Leben darauf gesammelt.
Besonders wichtig war für uns die Erkenntnis, dass dies nicht der einzige Törn bleiben würde. Das Segelfieber hat uns entgültig gepackt…

Baltic Cruise mit der SY Genesis, 21.08.-04.09.2010.
Alle Bilder zum Törn auf Flickr.

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Sommertörn auf der Genesis, Tag 14

September 5th, 2010 · Logbuch

Von Gustow nach Wieck

Ein jeder Törn geht zu Ende, dieses sollte unser letzter Segeltag werden. Als die Sonne aufging, trieben Nebelschwaden über das spiegelglatte Wasser, die Stille verstärkte die andächtige Stimmung. Trotz der Kühle des Morgens wärmte die Morgensonne bereits und wir konnten erneut draußen frühstücken. Diesmal ohne Brötchen, die waren mittlerweile aus. Knäcke, Smörre und die letzten Schokocroissants taten’s auch.

Zum Ende unseres Frühstücks setzte auch im Hafen von Gustow Nordwind ein, das kroiselnde Wasser konnte man seit einiger Zeit aus Richtung Neuhof/Fahrwasser näher kommen sehen.  Ob es ein direkter Schlag zurück nach Wieck werden sollte oder nicht wollten wir abhängig vom Wind entscheiden. Soviel Segeln wie möglich war die Devise. Um 9.00 verließen wir die Marina, kurz vor denen das Ende/Beginn der Gustow-Rinne bezeichnenden Tonnen drehten wir Genesis in den Wind, setzten Groß und Fock und reihten uns ein in die kleine Armada aus Booten, die nach der 8.20 Uhr- Ziegelgrabenbrückenöffnung in Richtung Greifswalder Bodden unterwegs waren.

Der Wind kam konstant aus Nord und erlaubte eine flotte Fahrt von um die 6 Knoten, wobei wir uns zumeist nördlich des Fahrwassers hielten um nicht mit der Berufsschifffahrt in Konflikt zu geraten. Als wir gegen 11.00 Uhr Tonne 10 und damit das Boddengewässer erreichten, hatten wir eine unter Motor fahrende Bavaria weit hinter uns gelassen 🙂

Mit einem Abbiegen nach Greifswald wäre unser Törn bereits kurz nach Mittag zu Ende gewesen. Nach kurzem Abwägen entschieden wir uns deshalb den kräftigen Nordwind (3-4 Bft) zu nutzen um in Seedorf eine Runde Fischbrötchen zum Mittag zu fassen. In rauschender Fahrt ging es in 2 Stunden quer über den Bodden in die Having und Baaber Rinne. Erst nach Beginn der Anfahrt nach Seedorf bargen wir Groß und Fock und ließen den Motor wieder an. Beim Anlagen kämpften wir mit einem kräftigen Strom im Hafen, auch hatte ich meinen Plan auch einen Festmachen an der mittleren Luv-Klampe zu nutzen so schlecht kommuniziert, dass wir eine wenig professionelle Performance abgaben und sich ein Crewmitglied zudem leicht verletzte.

Gegen 14.00 war es dennoch vollbracht, hungrig machten wir uns über zwei Runden Fischbrötchen her.
Wir gaben uns bis 15.00 Uhr um die Fahrt in den Heimathafen fortzusetzen. Leider war der Wind deutlich abgeflaut, mehr als 2 Bft waren es sicherlich nicht mehr. Für einen Raumschotkurs zu wenig um einigermaßen zeitig in Wieck anzukommen. Nach dem Setzen der Segel ließen wir deshalb den Motor zur Unterstützung weiterlaufen und fuhren auf direktem Weg zurück nach Greifswald/Wieck. Der aus WNW drehende Wind frischte im Süden des Bodden noch einmal ein wenig auf und erlaubten noch einmal 20 min. ruhiges Segeln. Das Timing für die 18.00 Uhr Brückenöffung stand und lief perfekt. Ohne Halt passierten wir – nun heimwärts – die Wiecker Klappbrücke. Herrn Wunderlich vom Yachtservice Greifswald hatten wir bereits telefonisch über unsere Ankunft informiert, er wartete an der Tanke, wo wir schließlich mit 59 Litern Sprit den Tank wieder füllten. Das Einparken verlief zum Abschluss recht gut und um 18.45 stoppten wir zum letzten Mal auf diesem Törn die Maschine.

Der Rest ist schnell erzählt. Packen, ein letztes Mal Fischbrötchen (Wieck), am Samstag Ausräumen, Auto beladen, Leergut abgeben und dann die lästige Autofahrt zurück nach Ingolstadt ;-0

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Sommertörn auf der Genesis, Tag 13

September 2nd, 2010 · Logbuch

Von Barhöft nach Gustow

Nach dem langen Schlag des gestrigen Tages ist es endlich an der Zeit den Müßiggang zu pflegen. Ausschlafen war angesagt. Barhöft liegt sehr geschützt (zumindest bei den angetroffenen Nordwinden) und weckte uns statt Geplätscher Vogelgezwitscher. In der Proviantkiste gab es frische Brötchen, die wir uns zum Frühstück schmecken ließen.

Es folgte ein kurzer Spaziergang zum Aussichtsturm westlich des Hafens. War leider geschlossen. Öffnungszeiten von 11-17.00. So lange wollten wir nun doch nicht warten. Wir entschieden uns deshalb die Brückenöffnung um 12.20 anzugehen und bei der Gelegenheit noch frischen Fisch zu kaufen. Mit der Fock segelten wir schließlich mit ca. 4 Knoten durch das Fahrwasser nach Stralsund. Dort war der südliche Anleger bei den Fischerbuden leider von einem Fahrgastschiff belegt, wir mussten also an die Liegeplätze im nördlichen Teil des Hafens. Damit wurde die Zeit knapp. Die Kids blieben nach dem Festmachen beim Boot, während ich mit Christine „Fische fangen“ gingen. War dann auch eher ein Reinfall. Der Fischhändler hatte nur Lebendfisch im Angebot und hätte mir einen halben Meter langen Hecht anbieten können. Zu wendig Zeit also und zudem viel zu viel Fisch. Es blieb uns nichts anderes übrig, als eine Runde Fischbrötchen zu ergattern, dann gings im Laufschritt zurück zum Boot und weiter zur Brücke. Wir nervten wahrscheinlich den Gegenverkehr, der bei dieser Öffnung auf die von Norden kommenden Boote warten musste, denn trotz Speeding konnten wir nicht zum „Vordermann“ aufschließen und passierten schließlich die Brücke mit 200m Abstand als letztes Boot.

Kehre, Groß im ersten Reff setzen und wieder abfallen für den Strelasund Süd. Wir verzichteten vorerst noch aufs Fock, da wir unsere Fischbrötchen verzehrt werden wollten. War auch gut so, denn nur 20 Minuten später erwischten uns ein kräftiger Schauer mit kräftigen Böen und sogar einem Donner. Nasse Schuhe und Jeans waren die Folgen, denn es blieb keine Zeit ins Ölzeug zu springen. Lesson learnt: Skipper sollte stets Ölzeug tragen 😉

Nach 20 Minuten war der Spuk vorbei und die Sonne kam wieder durch. Die Dusche von oben bestärkte uns in dem Wunsch den Törn gemütlich ausklingen zu lassen und so bogen wir kurz darauf nach Backbord ab in die Rinne nach Gustov. Hinter uns lag Neudorf, dem Anschein nach gerammelt voll. In Gostov dagegen gähnende Leere. Nur zwei Dauerlieger – und nun wir. Das Clubhaus war noch nicht fertig gestellt, Duschen, WCs und Waschraum standen jedoch zur Verfügung. Die gesamt Anlage übrigens vom Feinsten. Definitiv zu empfehlen. Verbleibendes Manko einzig fehlende Einkaufsmöglichkeiten – wenn man nicht wenigstens ein Fahrrad dabei hat.

Für den Rest des Nachmittags (um 14.05 waren wir festgemacht) war Faulenzen, Bloggen, Lesen, Sonnen und ähnliches angesagt – sehr erholsam. Endlich.

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Sommertörn auf der Genesis, Tag 12

September 1st, 2010 · Logbuch

Von Ystad zurück zum deutschen Festland.

Es stand uns ein weiterer langer Tag auf See bevor. Auch herrschte fast Windstille, wir waren also aufs Motoren angewiesen. Um 7.00 Uhr – Kaffee und Tee waren gekocht – warfen wir die Leinen los und ließen Ystad hinter uns. Wir brachten Genesis auf die Kurslinie des NaviS und übergaben das Ruder an Otto, Ziel nördlich Hiddensee. Es war mild genug um in der Plicht unser Frühstück einzunehmen: Müsli, Brot mit Marmelade usw, danach noch eine Runde Rührei. Mit Marschdrehzahl ging es derweil mit 6-7 Knoten gen Rügen.

Wind wollte bis in den frühen Nachmittag nicht aufkommen. Statt dessen machten wir Bekanntschaft mit Seenebel. Schön, Radar an Bord zu haben. Im Nebel/Dunst hatten wir im Verlauf von gut einer Stunde nur zwei Radarkontakte auf der Platte. Kein Schiff kam näher als 2 Meilen (eines passierte achtern, das zweite weit vor uns), dann war der „Spuk“ auch wieder vorbei und die Sonne kam wieder durch.

Als nachmittags endlich Wind aufkam (aus Westen, also 180 Grand entgegen der Vorhersage), setzten wir zur Unterstützung des Motors Groß und Fock, was uns einen weiteren Knoten Fahrt brachte :-)) Nach einigem Hin und Her fiel gegen 16.00 Uhr die Wahl des heutigen Zielhafens auf Barhöft (Alternativen waren Glowe und Vitte). Barhöft war bis 19.00 Uhr zu machen und nach 12 Stunden Fahrt war ohnehin kein Unterhaltungsprogramm mehr angesagt.

Nur eine Stunde nördlich Hiddensees wurde der Wind endlich stark genug um unserem Motor eine Pause zu gönnen. Vor Dornbusch baute sich zudem eine echte Düse auf, am Wind rauschten wir mit bis 8 Knoten Fahrt an der Nordspitze Hiddensees vorbei. Später brauchten wir dann doch wieder die Maschine, denn wir wollten 6 Knoten Minimum beibehalten.

Hinter Tonne XYZ holten wir Groß und Fock nieder und motorten durch den Gellenstrom weiter zur Rinne Barhöft. Für eine Fahrt unter Segel duch das enge Fahrwasser fehlte noch der Mut – kein Raum für Manöver.

Barhöft lag im Westwind sehr geschützt, der Anleger (zwei eigentlich) ging reibungslos vonstatten. Wir hatten einen freien Platz mit Heckpfählen gewählt, nachdem uns der Hafenmeister den einzig freien Platz an der südliche Mole verwehrt hatte, er war für ein einlaufendes Berufsschiff reserviert. Alternativ gab es noch viele freie Heckmuringe, das mussten wir uns aber erst mal von weitem anschauen…

Nach exakt 12 Stunden Fahrt ging der Motor endgültig aus und war unser längster Schlag des Törns zu Ende. 75 Meilen!

So müde wie wir alle waren ist der Rest des Tages ist schnell erzählt: Anlegerbierchen, Toilettenbesichtigung und Einkehr im Hotel-Restaurant am Hafen für ein wohlverdientes Dinner, dann ab in die Kojen. Puhhh…

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Sommertörn auf der Genesis, Tag 11

August 31st, 2010 · Logbuch

Von Simrishamn nach Ystad.

Am Morgen hatte der Wind auf Nord gedreht. Wie immer begrüßte uns die Morgensonne zum Frühstück. Nach dem Abwasch und allem Aufräumen warfen wir um 09.30 Uhr den Motor für das Ablegemanöver an. Wie schon zuvor bewährte sich der Bugstrahler beim Freikommen vom Anleger. Schön einen zu haben und definitiv ein Muss für unser eigenes Boot, wenn es denn soweit ist. Wir drehten noch ein, zwei runden im Vorhafen, biss alle Festmacher und Fender verstaut waren, dann ging es wieder hinaus auf die Ostsee.

Etwa eine Meile vor der Küste drehten wir in den Wind um die Segel zu setzen. Das Groß ging hoch, doch noch vor dem Reff 2 war es vorbei. Wir brauchten einige Sekunden um zu verstehen was los war. Das Groß-Fall hatte sich um den Deckscheinwerfer auf der Vorderseite des Mastes gelegt und hing da fest – in 6, 7 Metern Höhe. Mist. Wir bargen das Segel und Daniel versuchte alsdann einige Male vergebens durch Werfen und Schütteln etwas zu verändern, jedoch ohne Erfolg. Auch einige Vollkreise, in ca. 1 m hohen Wellen für uns Anfänger kein Spaß, brachten keine Besserung. Wir riefen Daniel ins Cockpit zurück und dachten nach. Zurück in den Hafen würde uns viel Zeit kosten, weiter Versuche konnten wir genau so gut unterwegs angehen. Also steuerten wir Genesis auf Kurs Ystad und berieten das weitere Vorgehen. Während Otto, von Christine überwacht, den Kurs hielt, ging ich selbst nach vorn und startete einige vergebliche Versuche des Schüttelns und Rüttelns. Irgendwann gelang es dann das nicht genutzte Backbord-Fall über das um den Deckstrahler gewundene Großfall zu werfen und letzteres frei zu bekommen. Geschafft.

Schnell waren danach die Segel gesetzt und mit raumem Kurs ging es entlang der Küste mit gut 7 Knoten nach Süden.Telefonisch hatten wir am Morgen bestätigt bekommen, dass das Schießgebiet XYZ aktiv sei und liefen deshalb nach Passieren des Leuchtturms Sanhanmaren weiter gen Südwest um davon frei zu bleiben. Als schließlich auch noch der Wind einschlief musste der Motor zur Unterstützung mit ran um uns nach Ystad zu bringen.

Die Show im Schießgebiet hielt sich in Grenzen. Außer einigen Radiocalls war nichts zu erkennen. Zwei Stunden Umweg; mehr bekamen wir nicht geboten ;-(

Gegen 17.00 hatten wir schließlich Ystad erreicht und erfolgreich fest gemacht. Bei einem kleinen Spaziergang in die Stadt waren wir über deren Atraktivität überrascht – und konnten einige Frischwaren inclusive Fisch erwerben. Als Dinner gab es sodann Salat, Antipasti mit Schinken, Feige und Käse, den Hauptgang krönten die gerade erstandene Lachsfilets aus der Röhre. Köstlich!

Nach dem Abendessen stand noch ein kleiner Spaziergang zum Handelshafen auf dem Programm, wonach wir endlich in die Kojen stiegen um uns vor der morgige Überfahrt zurück nach Deutschland noch einmal auszuruhen.

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Sommertörn auf der Genesis, Tag 10

August 30th, 2010 · Logbuch

Von Karlskrona nach Simrishamn

Die Etappe sieht schon auf der Karte recht gewaltig aus. Um wenigstens nicht allzu spät in Simrishamn anzukommen standen wir früh auf, kochten je eine Kanne Kaffee und Tee und nahmen uns vor das Frühstück unterwegs einzunehmen. Um 6.00 gingen die Leinen los und wir verließen Karlskrona. Nach dem Passieren der Feste Godnatt setzten wir Groß und Fock und liefen unter Segel vor dem Wind an Kungsholmen vorbei hinaus auf die Ostsee. Hinter der Untiefentonne Flaggrund setzten wir Kurs auf Simrishamn und überließen Otto das Steuer. Raumschots, mit 6-7 Knoten, ging es alsbald voran. 10 Stunden lang. Das schöne Wetter blieb uns wie immer treu. Während über Land Cumuli quollen und sich Schauer bildeten blieb es über See trocken und – schön für uns – windig.

Immer schön der Kurslinie folgend erreichten wir um 17.00 den Ansteuerungspunkt nach Simrishamn. Mit dem Nordost hatte sich ein anstendiger Schwell aufgebaut, wie stark der Wind tatsächlich blies fühlten wir nach all dem Raumschot erst beim in-den-Wind gehen, zum bergen der Segel. Daniel war wie immer am Mast um das Falten des Groß in die Lazy Jacks zu unterstützen. Sportlich! Die weitere Vorbereitung für das Anlagen verlegten wir in den Hafen Simrishamns. Im Hafenhandbuch ist viel die Rede von Grundseen bei stürmischen Winden aus Ost. War zum Glück nichts von zu sehen. Weder vom Sturm noch von Grundseen.

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Sommertörn auf der Genesis Tag 8 und 9

August 28th, 2010 · Logbuch

Durch die Schären Blekinges

Tag 8, Hanö – Tjärö

Ähnlich windstill wie der gestrige Tag endete begann auch der Samstag. Ausschlafen war angesagt. Nach dem langen Schlag von gestern standen wir erst gegen 8.00 Uhr auf. Die Sonne lud trotz kühler 12 Grad zu einem Frühstück im Freien an. Wir besetzten den Picknicktisch an der Südlichen Mole und deckten dort ein. Gab wie schon gewohnt frisch gebackene Brötchen, Eier, Wurst, Marmelade mit frischem Kaffee usw.

Danach füllten wir den Wassertank wieder voll, wuschen etwas Wäsche und planten den Törn des Tages. Via Karlshamn wollten wir weiter in die Schärenwelt Blekinges und dort, wenn es gelänge, in der Nähe Tjärös ankern. Just als wir zum Ablegen bereit waren lief die erste Fähre des Tages ein. Deren Standzeit ist sehr kurz, wie wir gestern beobachten konnten, deshalb warteten wir ab, bis sie den Hafen wieder verlassen hatte. Für’s Ablegen bargen wir alle Fender und Leinen und stießen uns bei Windstille um 10.40 Uhr achtern vom Kai ab um rückwärts ins Hafenbecken zu laufen. Wir kamen dabei der hinter uns liegende Yacht näher als gewünscht, was bei bereits eingeholten Fendern ziemlich unbehaglich war. Das beim Warten auf das Ablegen der Fähre der Bugstrahler wieder eingefahren war, war ebenfalls wenig hilfreich. Der Kleine Kreuzer war zudem so niedrig, dass abhalten von Hand nicht möglich gewesen wäre. Immerhin blieb der Abstand über einem Meter und als endlich auch der Bugstrahler wieder einsatzbereit war ging es endlich voran und aus dem schönen Hafen Hanös hinaus. Lesson learnt: Fender werden künftig erst verpackt, wenn wir Kurs auf die Hafenmole genommen haben.

Während der Überfahrt nach Karlshamn bleib es weitestgehend windstill, die Segel blieben verpackt. In Karlshamn gönnten wir uns zunächst eine Rundfahrt durch den Hafen (und versuchten – vergeblich – eine Bank zu entdecken, um endlich über Schwedische Kronen in den Geldbeutel zu bekommen).

Anschließend ging es nördlich Eneskärv mit Kurs Ost in die Schären. Total hübsch, alles. Wie aus dem Prospekt – und für uns ein völlig neuer Eindruck. Bei Brunsviken versuchten wir ein Anker/Festmach – Manöver, was uns letztlich nicht gelang. Einerseits wollte ich mit der Genesis nichts riskieren und dem Fels zu nahe kommen, dessen Verlauf unter Wasser nicht erkennbar war, zum anderen war ein Ankern nicht möglich da die Wassertiefe bei ca. 15 Meter lag. Als im Westen schließlich noch ein Gewitter aufzog und stärkere Böen zu erwarten waren, brachen wir die Versuch ab und motorten weiter in Richtung Tjärö. Auch dort verzichteten wir auf ein Festmachen am Fels, wählten jedoch einen Ankerplatz in einer Bucht westlich Tjärös (südlich Horsös) und stoppten dort um 16.00 Uhr vor Anker bei 6 Meter Wassertiefe den Motor.

Tag 9, Tjärö – Karlskrona

Die Nacht blieb ruhig. Zwei mal kontrollierte ich während der Nacht unsere Position auf dem Plotter und mit Blick nach draußen. Es beruhigte, zu sehen, wie Genesis im Wind Fahrt aufnahm um kurz darauf vom Anker gehalten in die entgegengesetzte Richtung zurück zu driften.

Auch am Morgen war es sommerlich und erlaubte ein Frühstück im Freien. Nach dem Abwasch ging es um 9.45 wieder los. Problemlos bargen wir den Anker und verließen unter Motor „unseren“ Ankerplatz. Bis Vitaskär folgten wir dem Wasserweg durch die Schären, dann setzten wir Kurs Richtung offene See und setzten bei 2-3 Bft aus SO Groß- und Focksegel. Wir orientierten uns an den äußeren Untiefentonnen und segelten ostwärts, Ziel westliche Zufahrt nach Karlskrona, via Schwenkbrücke Hasslöbron.

Wir fuhren unter Segel durch das enger werdende Fahrwasser, um schließlich im Hästholmsfjärden vor der Drehbrücke die Segel zu bergen. Per Funk beantragten wir bei Kungsholmen die Öffnung der Brücke, was nach nur kurzer Wartezeit erfolgte. Im Fahrwasser des Västrafjärden motorten wir die verbleibenden 4 Meilen weiter bis Karlskrona. Viele Segelboote waren dort unterwegs. Schon lange hatten wir nicht mehr so viel Verkehr auf dem Wasser gesehen. Viele interessante Marineschiffe waren in den ausgedehnten Hafenanlage zu sehen. Wir folgten der Betonnung im Osten Karlskronas bis in die Marina am Nordrand des Stadtzentrums, wo wir gegen 15.00 festmachten.

Es folgte ein langer Spaziergang durch Karlskrona, an einem Geldautomaten konnten wir uns endlich Schwedische Kronen besorgen. In einem Restaurant feierten wir dann „Bergfest“, schließlich hatten wir hier mit Karlskrona das entfernteste Ziel unseres Törns erreicht. Von nun an galt es heimwärts zu segeln.

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