SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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El Hierro – in Startposition

November 28th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Puerto de La Estaca

Der Schwell an den Ankerplätzen der Südostküste La Gomeras hatte uns von dort vertrieben. Wofür wir dankbar sein dürfen, denn El Hierro gefiel uns auf Anhieb sehr gut, hat es doch vieles der Dinge, die uns besonders ansprechen: Wenig Verkehr, kein Trubel, freundliche Menschen, abwechslungsreiche Landschaften und beeindruckende Panoramen und das alles auf relativ kleinem Raum.

Blick auf El Golfo

Eine unserer ersten Ausflüge und Wanderungen führte und von Guarazoca im Nordwesten, über den Mirador de La Peña auf die Hochebene im Zentrum der Insel und zur Ortschaft San Andrés und von dort über Tiñor zurück zum Puerto de La Estaca, einmal quer über die Insel. Das Erleben absoluter Stille über lange Strecken war ein besonderes Highlight in unserer sonst so von Lärm verschmutzten Welt. Es folgten Ausflüge nach El Pinar, La Frontera und in den Westen El Hierros. Unterwegs entstanden viel Bilder für‘s Fotoalbum, die ein wenig von der Seele El Hierros festgehalten haben.

Unterwegs auf El Hierro

Kulinarisch haben wir zwei Highlights zu vermerken: Auf unserer Wanderung über die Insel kehrten wir wir ins Casa Goyo, San Andrés, ein, wo wir so gut speisten, wie lange nicht. Genial dort das Pechuga de Pollo Rellena und der Pie de Limón. Sehr lecker aßen wir auch im Restaurante Bahia an der Playa de Timijiraque, 2,5 km südlich des Puerto de La Estaca, gleichzeitig auch das einzige Restaurant im Umkreis des Hafens.

Vila de Valverde

Gleich neben der Marina lädt übrigens ein Strandbad zum Schwimmen ein, super als Ausgleich für die vielen Höhenmeter, die man wandernd zurücklegen kann.
Mit uns warten im Hafen noch weitere Crews auf den für sie richtigen (Wetter-)Moment für den Aufbruch über den Atlantik. Wir selbst haben den 30. November ins Auge gefasst. 2750 Seemeilen liegen vor uns, Ziel Antigua.
Unseren Freunden und Bekannten und unseren ehemaligen Kollegen in der Heimat wünschen wir auf diesem Weg schon mal eine schöne Adventszeit, und falls wir es nicht rechtzeitig in die Karibik schaffen, Frohe Weihnachten!

Felices Fiestas aus El Hierro

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Noch einmal La Gomera

November 19th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Überfahrt nach La Gomera

Nach zwei Wochen San Miguel hatten wir unsere Vorhaben abgearbeitet, insbesondere unseren Vorrat an Proviant geprüft und massiv aufgestockt, sodass wir nun jederzeit in die Karibik starten können. Der Supermarkt Hiperdino in Las Chafiras lieferte zwei volle Einkaufswagen bis ans Boot, dazu kamen Vollkornbrote und Bio-Müsli der deutschen Bäckerei Der Dinkelbäcker, ebenfalls in Las Chafiras. Überraschend und zu unserer großen Freude, trafen wir wir in der Marina auch die Crew der SY Petima wieder und klönten einen Nachmittag bei uns an Bord über die Erlebnisse des Sommers, bevor die beiden nach Las Palmas aufbrachen. Was also nun noch fehlte, war ein passendes Wetterfenster für unseren Start in die Karibik. Da es in San Miguel für uns nichts mehr zu tun gab, warfen wir am 11. November die Leinen wieder los, um einige Tage vor La Gomera vor Anker zu gehen.

Vor Anker, Playa de Chinguarime, La Gomera

Es wurde, welch Genuss, eine schöne Überfahrt. Keine Düse und ausreichend Wind bis kurz vor unseren ersten Ankerplatz, der Playa de la Roja, nur wenige Meilen südwestlich von San Sebastian de La Gomera. Übrigens ein Ankerplatz ohne jeglichen Mobilfunkempfang. Lange nicht gehabt.
Wir blieben eine Nacht und verlegten tags darauf eine gute Meile weiter südwestlich zur Playa de Chinguarime. Auch hier ist die Kulisse sehr schön, in den Felsen zu beiden Seiten des Strandes gibt es zudem zahlreiche Höhlen, die von Campern und anderen seltsamen Personen bewohnt werden. Wir nannten sie alsbald Neandertaler, da sie zumeist nackig zwischen ihren Höhlen, dem Wasser und den von der Nachmittagssonne aufgewärmten Felsen hin und her pendelten.

Playa de Santiago

Nach einer recht ruhigen Nacht, fand Schwell erneut seinen Weg bis in die Bucht, diesmal von einem Tief auf dem Atlantik stammend und entsprechend hoch. Wir wollten sicherheitshalber etwas mehr Abstand zum Strand, gingen deshalb Anker auf und verlegten bei der Gelegenheit gleich eine Meile weiter zur Playa de Santiago.
Das Örtchen Playa Santiago, mit seinem gleichnamigen, kleinen Hafen, sieht vom Wasser aus sehr einladend aus. Grund genug, das Dinghy wieder einmal auszupacken und für einen Landgang zu nutzen, incl. Besuch beim Frisör und lecker Mittagessen. Leider ließ auch hier der Schwell nicht nach. Nach einer weiteren, unruhigen Nacht, beendeten wir deshalb unseren Ausflug an diesen Küstenabschnitt La Gomeras und setzten Kurs auf El Hierro, der südwestlichsten Insel der Kanaren.

Sonnenuntergang, Playa de Santiago

Weitere Bilder findest du, wie immer, im Fotoalbum.

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Countdown

November 1st, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Anfahrt auf Punta Roja

Radazul liegt hinter uns. Am 24.10. verließen wir, nach einem kurzen Stopp an der Tankstelle, den Hafen in Richtung Süden. Diesmal machte die Düse zwischen Gran Canaria und Teneriffa geradezu Spaß, unter voller Genua folgten wir raumschots und in sicherem Abstand der Küste, bis zum Montaña Roja, hinter dem wir schließlich, vor der Playa de La Tejita, vor Anker gingen. Zwar ist dieser Ankerplatz ein windiges Plätzchen, ein wenig Schwell schafft es immer um Punta Roja herum und sorgt für leichtes Schaukeln, beides konnte jedoch unsere Freude, endlich mal wieder draußen zu sein, nicht trüben. Wir verbrachten vier herrliche Tage an diesem Ankerplatz, bestiegen natürlich den „Roten Berg“ und beobachteten das Treiben der zahlreichen Segelyachten, die jetzt im November hier unterwegs sind.

Ankerplatz vor der Playa de La Tejita

Am 28. verlegten wir, wie gebucht, in die Marina San Miguel. Wenn alles gut läuft, bleiben uns noch vier Wochen, bevor wir uns auf den Weg in die Karibik machen. Es stehen noch einige kleinere Arbeiten an: Das ganze Schiff will, vom Masttop zum Kiel, gründlich gepflegt und gecheckt werden, Material und Proviant aufgestockt und gut erreichbar gestaut werden, für den großen Törn über den Atlantik. Wir wollen auf jeden Fall das offizielle Ende der Hurricane-Saison abwarten, zumindest die Wetterprognose soll in die Hurrican-freie Zeit hinein stabil sein, bevor wir aufbrechen. Ins Auge gefasst haben wir deshalb die letzte Novemberwoche, starten wollen wir ab El Hierro. Der Countdown läuft!

Morgendämmerung. Marina San Miguel.

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Radazul. Immer noch.

Oktober 13th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Leichter Regen über Radazul

Fünf Wochen Radazul und wir bleiben noch ein bisschen. Was zum Kuckuck hält uns hier, mag der Eine oder Andere denken, der schon einmal in der Marina Radazul zu Gast war. Es ist wohl die Mischung aus Lage und Verkehrsanbindung (Santa Cruz de Tenerife ist nur 8 km entfernt), Sportangebot und authentischem spanischen Alltag einer Wohn- und Urlaubersiedlung. Nichts ist spektakulär, alles dennoch irgendwie kurzweilig und trotzdem stressfrei.

Kontrast in Grün. Blick in die Rheinebene von der Rietburg-Sesselbahn.

Außerdem hatten wir natürlich noch einige Aktivitäten im Plan, die durch ungeplante Ereignisse ergänzt wurden. Der Reihe nach:
Wir waren wieder einmal in Deutschland unterwegs. Familienbesuch, der, wie immer, mit vielen Autobahnkilometern und unterschiedlichen Schlafstätten gewürzt, nicht der Erholung dienen sollte und konnte. Auch galt es einige Warensendungen einzusammeln, wichtige Besorgungen zu erledigen und einige Arztbesuche zu absolvieren. Volles Programm eben. Wir flogen übrigens mit Iberia von TFN via Madrid nach Frankfurt. Dank zweier Stunden Verspätung beim Abflug blieben wir prompt in Madrid hängen. Iberia spendierte eine Nacht in einem Hotel in einer Industrie- und Gewerbe-Brache südlich des Flughafens. Echt gruselig und sehr laut. Danke für nichts, Iberia!

Nur wenige Tage nach unserer Rückkehr nach Radazul besuchten uns dann, wie geplant, unser Enkel Karlo mit Mama und Papa. Es wurden wunderschöne 9 Tage, in denen wir ausgiebig Oma und Opa sein durften und erstmals viel Zeit miteinander verbringen konnten.

Das Laborergebnis einer beim Hautarzt in Deutschland entfernten Hautanomalie machte eine Nachbehandlung erforderlich, was unseren Aktionsradius für Familienausflüge dann doch etwas einschränkte. Da unsere Zeit auf den Kanaren begrenzt ist, war ein längeres Aufschieben der OP nicht sinnvoll. Dass Christine, nach einem Ausrutscher an der Badestelle unseres Radazul-Hausstrands, im Krankenhaus eine rießige Platzwunde am Schienbein nähen und röntgen lassen musste, half hinsichtlich Aktionsradius auch nicht wirklich.

Mittlerweile sind wir wieder allein in Radazul und warten auf die Termine für das Ziehen der Fäden. Und dann wollen wir zügig weiter, denn spätestens am 28. Oktober gibt es hier in Radazul keinen Liegeplatz mehr für uns.

Weitere Bilder zum Beitrag findest du wie immer im Fotoalbum.

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Radazul

September 10th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Die Kanaren können auch schwach windig…

Am 6. September verlegten wir bei einer leichten Brise und fast spiegelglatter See zur nur 6 Meilen weiter südlich gelegenen Marina Radazul. Hier wollen wir uns mit unserem Sohn und seiner Familie treffen und davor, für einen Familienbesuch, zurück nach Deutschland fliegen. Radazul ist eine kleine Marina mit ganz wenigen Gastliegeplätzen. Hier sind die Spanier quasi unter sich. Etwas, was wir bisher auf den Kanaren so noch nicht erlebt hatten. Die Sanitäranlagen erfüllen leider gerade so ihren Zweck, öffentliche Waschmaschinen gibt es weder in der Marina, noch im näheren Umkreis. Dafür bieten zwei Buslinien Anschluss nach Santa Cruz. In einem kleinen Supermarkt, gleich gegenüber, findet man das Nötigste, ein HiperDino, besser sortiert, liegt 100 Höhenmeter und 1,2 km Fußmarsch oberhalb des Hafens. An der Ostseite des Hafenbeckens gibt es mehrere Restaurants, alle gut und günstig. Highlight für uns ist das Strandbad gleich nebenan. Viel Stein, mit Treppen als Einstieg, dafür aber geschütztes Meeresschwimmen in kristallklarem Wasser auf knapp 500 Metern in eine Richtung. Und es ist ruhig. Keine Fährverkehr, keine kommerzielle Schifffahrt, keine Party-Kneipen, keine Ausflugsboote. Schön! Einziger Wermutstropfen: Schwell macht das Liegen zeitweise recht unruhig.

Marina Radazul

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Santa Cruz de Tenerife

September 6th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Santa Cruz de Tenerife

Von unserem erzwungenen Stopp in Santa Cruz de Tenerife hielten wir zunächst recht wenig. Von unserem Kurzbesuch mit Mietwagen im Juli hatten sich nur, mit Ausnahme der schönen Playa de Las Teresitas, der enorme Verkehr und die wenig attraktiven Hafenanlagen eingeprägt. Einmal mehr Beleg dafür, dass es sich zumeist lohnt, genauer hinzuschauen, was nur bei längeren Aufenthalten möglich ist. Es gibt sehr schöne Ecken in Santa Cruz de Tenerife. Besonders das Grün der teils historischen Parkanlagen, die vielen, spanisch-lässigen Cafés, Bars und Restaurants sprachen uns an.

Plaza de España

Die Marina Santa Cruz, trotz der Lage inmitten des Handelshafens, ist verhältnismäßig ruhig und war, während unseres Aufenthalts, sehr gut vor Wind und Schwell -geschützt. Das Personal ist freundlich, die Sanitäranlagen sind ganz ok. Die Versorgung klappt bestens, das Angebot der Öffis ist super und „unser Teneriffa-Lieblingsstrand“ ist, vom Liegeplatz aus, in weniger als einer halben Stunde erreichbar.

Playa de Las Teresitas

Alles in Allem wurde unser Zwangsstopp zu einem angenehmen Aufenthalt, mit dem wir die Zeit bis zur Reservierung unseres Liegeplatzes in Radazul bestens überbrücken konnten.
Einen Grund für das frühe Ableben unserer Servicebatterien konnten wir bisher nicht identifizieren. 2 Jahre und 3 Monate sind einfach zu wenig. Tiefenentladungen gab es keine, sehr viel Zeit haben wir Covid-bedingt an Landstrom und Ladegerät verbracht, Ausgangsspannungen von Wind- und Solar sind alle ok und liegen unterhalb des Ladegeräts bzw. der LIMA. Bleibt noch eine schlechte Batterie, die die anderen beiden der Batteriebank runter zog, nachweisen lässt sich das aber leider nicht mehr. Hilft nur Daumen drücken, dass die Neuen länger leben.

Spezialist für Schiffsbedarf ist Spinnaker Shop SL (https://spinnakercanarias.com/). Hier konnten wir auch unsere neuen Batterien bestellen, inclusive Lieferung im Raum Santa Cruz de Tenerife. Von Papierkarten bis Gastlandflaggen oder speziellen Ersatzteilen ist alles erhältlich, oder wird geordert. Javier, einer der Mitarbeiter, spricht super Englisch.

Weitere Bilder von Santa Cruz de Tenerife findest du, wie immer, im Fotoalbum.

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Zurück nach Teneriffa

August 30th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Bestes Wetter auf dem Weg nach Teneriffa

Die Wind- und Wettervorhersagen versprachen für den 27./28. August wenig Welle bei 10 Knoten Wind aus NO bis ONO. Beste Bedingungen also, für die gut 100 Seemeilen bis Teneriffas Ostseite. Es wurde tatsächlich eine unserer bisher angenehmsten Passagen in den Gewässern der Kanaren, während der wir doch tatsächlich unterwegs, auf dem Vorschiff sitzend, die Sonne und den Ausblick genießen durften. Nördlich Teneriffas ging es dann wie geplant in die Nacht, während der wir uns mit langen Kreuzschlägen in Richtung Teneriffas NO-Ecke voran arbeiteten. Der folgende Morgen brachte dann allerdings eine böse Überraschung, die zunächst unsere Instrumente mit der Warnung vor zu niedriger Spannung im Netzwerk ankündigten. Der Batteriemonitor zeigte, bei der Fehlersuche nurmehr 4 von 30 verfügbaren Amperestunden an. Unsere 300 Ah Batteriebank war also dabei, den Geist aufzugeben. Mal wieder. Aus den geplanten Tagen vor Anker vor der Playa de Antequera wurde deshalb leider nichts. Wir entschieden uns nach Santa Cruz de Tenerife zu laufen, wo wir in der Marina Santa Cruz ohne Probleme einen Platz bekamen.

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August auf La Palma

August 25th, 2021 · Allgemein, Segelzeit

Santa Cruz de La Palma

Fast den gesamten August sind wir nun schon in Santa Cruz de La Palma. August bedeutet auch auf den Kanaren Hochsommer. Die diesjährige Hitzewelle, die im Süden Europas zu vielen Waldbränden und Rekordtemperaturen führte, wanderte Mitte des Monats nach Westen bis auf den Atlantik und gelangte mit dem Passat auch zu den Kanaren. In Gran Canaria wurden erstmals Temperaturen weit über 40 °C gemessen und auch hier an La Palmas Ostküste wurde es mit deutlich über 30°C einige Tage sehr, sehr heiß.

Unterwegs zum Sanctuario de Las Nieves

Prompt erfolgte am 13.8. aufgrund der Waldbrandgefahr die Sperrung der Wälder für Wanderer (aktuelle Info hierzu unter senerosdelapalma.es). Da hatten wir zum Glück schon einige Touren unternommen und uns bezüglich La Palma einen guten Überblick verschaffen können. August ist natürlich auch Hochsaison für den Tourismus, was einerseits zu völlig ausgebuchten Mietwagenfirmen und andererseits zu Gedränge an den Touri-Hotspots führte. Wie zuvor in La Gomera bevorzugten wir fürs Reisen Linienbusse, was hier auf La Palma den Aktionsradius aber etwas einschränkt. Die Buslinien folgen, außer im Bereich der Zentren Santa Cruz und Los Llanos, im Wesentlichen den Hauptverkehrsstraßen, der Nationalpark Caldera de Taburiente, zum Beispiel, wird gar nicht angefahren. Das war für uns zunächst schade, dennoch fanden wir abwechslungsreiche Wanderungen, die uns sowohl an Strände, als auch in die Berge der Insel führten. Die Wasserfälle bei Los Tilos, die malerische Ortschaft San Andrés, das Meerwasserschwimmbad Charco Azul und das Sanctuario de Las Nieves waren Ziele unserer längeren Hikes, daneben besuchten wir noch Los Llanos und Puerto Tazacorte an der Westküste La Palmas.

Wasserfälle bei Los Tilos.

So richtig verliebt haben wir uns allerdings noch nicht, in die Isla Bonita, wie La Palma auch genannt wird. La Palma ist groß. Ohne Mietwagen und in Anbetracht der dünnen Abdeckung mit den Öffis bleibt das Inselinnere mit seinen 2000m-Gipfeln für Tageswanderungen unerreichbar und selbst Ziele in der näheren Umgebung der Marina La Palma sind aufgrund der krassen Höhenunterschiede echt anstrengend. Was La Palma auch fehlt, sind Ankerplätze. Die sind auf den Kanaren ohnehin rar, hier fehlen sie quasi völlig. Im September erwarten wir wieder einmal lieben Besuch aus Deutschland, der in Teneriffa landen wird. Grund für uns bald aufzubrechen und endlich wieder einige Tage vor Anker zu verbringen.

Ostküste beim Barranco de San Juan

Bilder der drei größeren Wanderungen findest Du im Fotoalbum: Las Nieves, Los Tilos und San Andres.

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La Palma

August 11th, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Sonnenuntergang bei Los Gigantes, Teneriffa

Für die Überfahrt nach La Palma nahmen wir uns zwei Tage Zeit. Zunächst segelten wir am 27. Juli zurück an die Westküste Teneriffas für eine Nacht vor Anker an der Playa de Masca, dann am zweiten Tage von Punta de Teno auf direktem Kurs nach Santa Cruz de La Palma. Die Wind Acceleration Zone östlich La Gomera erstreckt sich über etwa 5 Meilen, die hatten wir halbwind nach einer knappen Stunde durchquert. 30 Knoten max zeigte der Windmesser dieses mal. Vor Teneriffa hätten wir dann auf die mittägliche Seebrise warten können, zogen jedoch einen Badetag bei der Playa de Masca dem Dümpeln vor. Der Motor durfte mal wieder ran.

Punta de Teno, Kap im äußersten Nordwesten Teneriffas

Am nächsten Morgen schob uns die Maschine dann noch zum Punta de Teno, wo wir, wie erwartet, aus dem Lee heraus in den vorhergesagten NO-Passat segeln konnten. Der begleitete uns dann mit 15-20 Knoten auf den 50 Seemeilen bis nach La Palma. Wieder angenehmes Segeln mit halbem Wind, was den Umweg für uns auf jeden Fall wert war.

Anfahrt auf Santa Cruz de La Palma

Die Marina La Palma ist top ausgestatted und gepflegt. Sie liegt quasi mitten in Santa Cruz. Supermärkte, Mercado, Busbahnhof, Strände, Restaurant, alles ist in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar. Die grün bewachsenen Berge im Hintergrund ergeben mit den farbigen Gebäuden der Inselhauptstadt davor, eine super Kulisse. Immer wieder verschwinden die Berge in den Wolken, Hinweis darauf, dass sie nicht in einem Spaziergang erreichbar sind… Leider ist die Marina Teil des Handels- und Fährhafens La Palmas, je nach Schiffstyp ist damit fast 24/7 für eine mehr oder weniger laute Geräuschkulisse gesorgt.
La Palma, die schöne Insel, so haben wir es oft gehört und gelesen. Wir sind gespannt.

Marina La Palma

Zum Schluss noch ein Blick auf die Statistik: Vor 850 Tagen begann für uns die Segelzeit. Bis La Palma haben wir 5.680 Seemeilen im Kielwasser gelassen, im Logbuch stehen insgesamt 12.291 Seemeilen.

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La Gomera

August 1st, 2021 · Logbuch, Segelzeit

Ab Sonntag, dem 18. Juli, hatten wir in San Sebastian de La Gomera einen Liegeplatz reserviert. Das Wetter sah für die Überfahrt günstig aus: Passatwind aus NNO mit 15 Knoten, eher gemäßigt für Juli/August.
Um 8 Uhr gingen wir vor der Playa de Masca Anker auf und fuhren unter Motor aus dem Lee Teneriffas heraus. Auf halbem Weg setzte segelbarer Wind ein, zwei Meilen später zeichnete sich auf dem Wasser die WAZ (Wind Acceleration Zone) ab. Schnell stieg der Wind auf 25 bis 30 Knoten an, in der Folge dann bis auf 38 Knoten, auf Höhe von Punte de San Cristobal. So richtig Freude kam da nicht auf, immerhin kamen wir zügig voran. Es kachelte bis eine halbe Meile vor der Hafeneinfahrt von San Sebastian, dann ging der Wind rapide runter und kaum dass wir den äußeren Molenkopf – jetzt bereits unter Motor – umfahren hatten, war er gänzlich verschwunden. Verrückt.

In der WAZ östlich von La Gomera

San Sebastian de La Gomera ist – besonders im Konstrast zu Teneriffa – ein verschlafener, dennoch freundlicher Ort, in dem wir uns sofort wohl fühlten. Zu beiden Seiten der Marina schließen sich Badestrände an, Supermärkte, Bäckereien, Restaurants, Busbahnhof, alles ist in wenigen Minuten erreichbar. Ziemlich perfekt.

Blütenpracht in San Sebastian de La Gomera

Leider war es nach 3 Tagen mit der Windstille im Hafen vorbei. Es fegte fortan ein strammer Wind durch die Marina, der in Böen regelmäßig über 30 Knoten erreichte, in der Spitze beobachteten wir 45 Knoten!

La Gomera hat bei Naturliebhabern einen besonders guten Ruf und bietet Wanderern ein ausgedehntes, gut gekennzeichnetes Wegenetz. Im Zentrum der Insel liegt der Nationalpark Garajonay, dessen Nebelwald Weltkulturerbe ist. Da konnten unsere Wanderschuhe endlich mal wieder zum Einsatz kommen. Wir nutzten die Buslinien der Insel für unsere Ausflüge. Die Linie 2 bedient den Norden bis Valle Hermoso, die Linie 1 fährt am Alto de Garajonay vorbei nach Valle Gran Rey. Zwischen Haltestellen einer Linie, oder von der einen zur anderen, lässt sich die Insel gut erwandern.

Besonder reizvoll fanden wir Vallehermoso, wo wir nach einem 11 km-Rundweg zur Kapelle Santa Clara – Rundweg Nr. 4, 640 m rauf und wieder runter – mit wunderschönen Aussichtspunkten entlang der Route, exzellente Tapas genossen. Spektakulär fanden wir unsere Tour vom Alto de Garajonay über El Cedro bis Hermigua. Vom Hochland La Gomeras durch den Nebelwald bis El Cedro und über die Barranco del Cedro hinab ins Tal von Hermigua. 12 km und 1400 Höhenmeter. Waren wir froh, dass wir die Tour nicht bergauf unternommen hatten, denn das wäre echt heftig geworden.

Unser Zuhause in Marina La Gomera

Nach einer guten Woche öffnete sich für uns eine Wetterfenster für eine angenehme Überfahrt nach La Palma. Der Passat sollte für zwei, drei Tage etwas schwächer und zudem mit mehr östlicher Komponente wehen. Das hatten wir bisher so selten beobachtet, dass wir die Gelegenheit unbedingt nutzen wollten.

Für unsere Wanderungen in La Gomera haben wir 3 Fotoalben angelegt: 1. Rundweg ab/nach Vallehermoso, 2. Alto de Garajonay nach El Cercado, 3. Alto de Garajonay nach Hermigua

Der ÖPNV wird von GuaguaGomera betrieben. Es dauert eine Weile, bis man Linien, Haltestellen und (Wander)Karten korreliert, da GuaguaGomera seine Daten nicht mit Google teilt. Sehr hilfreich ist da die App Mapy.cz, die von Trampelpfad bis Bushalte alles an die Hand gibt, nicht „lost“ zu gehen.

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