SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Anglerglück – Anglerpech

Januar 14th, 2015 · Allgemein

Mit unserer Angel waren wir, während der zwei letzten großen Törns, nicht sonderlich erfolgreich, was die Versorgung mit frischem Fisch angeht. Westlich Flakfortet biss 2013 unser erster Fang überhaupt: Ein (recht kleiner) Pollack. Dabei blieb es, während drei Wochen Segeln. Erst in 2014 waren wir ein weiteres Mal erfolgreich – und machten dabei, unfreiwillig, Bekanntschaft mit einem Fisch, den es in der Ostsee gar nicht geben sollte: Petermännchen.

Gewöhnliches Petermännchen. (Foto von Hans Hillewaert, (CC BY-SA 4.0))

Gewöhnliches Petermännchen. (Foto von Hans Hillewaert, (CC BY-SA 4.0))

Hinter dem unauffälligen Namen verbirgt sich ein Fisch, der sich mit giftigen Stacheln seiner Haut zu wehren weiß. Und da er in der Ostsee eigentlich nicht heimisch ist, ist er in gängigen Büchern nicht verzeichnet. Fanden wir alles erst einige Zeit nach dem Fang heraus. Nur das mit dem Gift, das lernte ich auf die schmerzhafte Art gleich nach dem Fang kennen.

Der Reihe nach: Während der Anfahrt zu unserem Ankerplatz an der Nordküste Anholts (Sommertörn 2014) kam es endlich zu dem lange erwarteten Fang: Bunter Fisch, zweigeteilte Rückenflosse, auffälligen Stacheln an der vorderen, recht lebhaft. Machte ihm jedoch ohne Probleme den Garaus. Kurze Zeit danach fingen wir noch einen zweiten Fisch derselben Art. Dinner war damit gesichert. Im Anschluss durchsuchten wir unser Buchmaterial nach einem Fisch, dessen Bild und Beschreibung passen könnte. Vergeblich. Da es ja nichts Giftiges in der Ostsee geben sollte, entschlossen wir uns dennoch dazu, unseren Fang zu Abendessen zu verwandeln. Beim Putzen allerdings stach ich mich dann an einem der Stacheln auf dem Kiemendeckel. Es folgten ein, zwei Stunden extremer Schmerzen mit Schwellung des Zeigfingers und dann der ganzen Hand. Nur langsam ließen Schmerzen 4nd Schwellung nach, der Zeigefinger selbst blieb über Wochen hinaus dick, das Gewebe um die Stichstelle herum gefühllos. Wir brieten und verspeisten den Fang an diesem Abend trotzdem noch und waren von Textur und Geschmack begeistert. Erst zwei Tage später schnappten wir den Namen des Fisches auf, als ein Angler an der Mole von Grena das gleiche Tierchen an den Haken bekam, es gaaaanz vorsichtig vom Haken befreite und nicht weiter anrühren wollte. Die ganze Geschichte um Petermännchen lasen wir dann im Web, bei Wikipedia und weiteren Informationsseiten.
Und nun noch die Moral von der Geschicht‘: 1. Finger weg von Fischen, die man nicht bestimmen kann. 2. Petermännchen schmecken ganz hervorragend. 3. Es gibt Petermännchen in der Ostsee – oder zumindest im Kattegat.

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Januar 13th, 2015 · Allgemein

@yachtingmonthly: Prepare your boat for a storm in harbour http://bit.ly/1DBNsUN
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Januar 5th, 2015 · Allgemein

@morganscloud: The Three Biggest Lies Yacht Brokers Tell http://t.co/Nc7xMvjKiU
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Warten auf 2015

Dezember 24th, 2014 · Allgemein

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Kurz vor Weihnachten besuchte ich unsere Danja zur Kontrolle der Abdeckung und Batterien. Letztere waren noch gut in Schuss. Pro Monat gingen ca. 40 Ah verloren, mit 315 Ah Reststrom hätten die Batterien wohl das gesamte Winterlager überstanden. Über Nacht konnte ich 70 Ah nachladen, womit die Zeit bis März gesichert sein dürfte. Die Plane selbst hatten wir offenbar bestens befestigt, selbst der Kantenschutz war noch an den richtigen Stellen. Kein Schlagen oder Rutschen im kräftigen Wind dieses 20. Dezember Morgen war zu beobachten.

Die Boote auf dem Gelände des Barther Yachtservice waren für den Winter noch einmal neu „geordnet“ worden und stehen sehr kompakt geparkt, sich gegenseitig schützend, mit dem Bug nach Süden auf der Freifläche. Alles Bestens also. Beruhigt machte ich mit auf den Weg nach Hause. 2015 kann kommen. Es wird Zeit, sich auf die kommende Segelsaison vorzubereiten.

In diesem Sinne Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr!

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Im Winterlager

Oktober 26th, 2014 · Allgemein

Seit Freitag, 24.10. steht unser Schiff auf dem Trockenen. Nachdem wir an der Tanke noch einmal 50 Ltr Diesel nachgetankt hatten, ging es um 14.00 Uhr an den Kran.

Erstmals konnten wir nun auch das Unterwasserschiff unserer Danja begutachten. Es kamen keine Überraschungen zutage. Nur einige Seepocken im Bereich des Ruders und am Propeller, die beim Kärchern fast komplett abgewaschen wurden.
Nach dem Waschen wurde Danja auf ihrem Lagerbock abgesetzt und zu ihren Stellplatz gefahren, wo wir den Rumpf näher begutachteten. Bis auf einige kleine Farbablösungen (1-4 mm Durchmesse) am Bug war das gesamte Unterwasserschiff bestens in Schuss. Über die Leiter ging es dann noch zum Aufklaren an Bord. Ganz schön hoch! Und mit bester Aussicht über die Hafenanlage und den Barther Bodden.
Wir machten zeitig Feierabend, zum einen waren wir hungrig, zum anderen mussten wir noch einchecken, denn dieses Mal übernachteten wir im Hotel Barther Speicher.
Am nächsten Morgen ging es dann nach ausgiebigem Frühstück an die Arbeit: Heizung besorgen, Autopilotmotor ausbauen, Außenborder abbauen, und dann natürlich die Winterplane aufziehen. Letzteres entwickelte sich zu einer ganz schönen Schinderei, denn zum einen war die Pläne sehr schwer, zum anderen zu groß, wurde sie doch bisher für ein  Winterlager ohne Mast und mit Holzfirst benutzt. Irgendwie bekamen wir es dann doch hin. Allerdings nur am Achterschiff; doch als zusätzlicher Schutz für die Kuchenbude, gegen Schnee und Sturm, sollte das wohl genügen. Es wurde schon düster, als wir alle Arbeiten erledigt hatten, und im gehen noch einem einen prüfenden und zufriedenen Blick zurück auf unser Schiff wurfen.

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Absegeln 2014

Oktober 18th, 2014 · Logbuch

Über den 3. Oktober verbrachten wir noch eine kurze Woche auf unserer Danja. Neben einem kleinen Ausflug stand erstmalig das Einwintern an – oder besser die Vorbereitungen dafür. Am Dienstag reisten wir an, ich mit einem kleinen Umweg über Bremerhaven, um einige verbliebene „Hardware“ abzuholen: Abdeckplanen, Gurte, Farben… . Den Lagerbock wurden wir noch kurzfristig „los“, beim Barther Yachtservice konnten wir ihn nicht gebrauchen.

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Sunset Barhöft Reede

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Das Wetter für diese Woche war als spätsommerlich mild vorhergesagt. Leider war die Warmluft aus dem Süden sehr feucht und der Himmel statt sommerlich blau, eher in Nebel gehüllt. Schreckte uns jedoch nicht, und am Mittwoch Vormittag legten wir, bei südwestlichen Winden um 2Bft Richtung Barhöft ab. Der Wind reichte eben so aus, uns mit 2 Knoten vorwärts zu bringen. Zeitlupe-Segeln. Auf Motoren hatten wir aber keine Lust und so entschieden wir uns im Grabower Bodden vor Dabitz vor Anker zu gehen und den Nachmittag dort ausklingen zu lassen. Nach 15.00 Uhr schaffte es die Sonne schließlich auch noch, den Dunst aufzulösen und bescherte uns eine Runde Sonnenschein. Wir ließen unser Beiboot ins Wasser und machten eine Fotosession mit Danja und einen kleinen Ruderausflug in den Hafen Dabitz. Sogar ins Wasser, gingen wir noch einmal. Aber nur gaaaanz kurz, denn die Wassertemperatur war weit entfernt von sommerlich.

Zum Dinner war es wieder kühler, nach dem Bad zuvor, bot sich somit eine gute Gelegenheit, die Heizung zu testen. Klappte bestens, insbesondere deshalb, weil wir diesesmal mittels Rohr-Verbindungsstück dafür gesorgt hatten, dass die Zuluft frisch war. Die Nacht war windstill, nicht eine Welle bewegte das Schiff. Fast schon unheimlich.

Am Donnerstag wiederholte sich der Wetterablauf vom Vortag. Nebel bzw. Dunst, wenig bis gar kein Wind, nach Mittag dann zunehmend heiter. Wir segelten zunächst weiter Richtung Barhöft und mussten später auch noch den Motor zu Hilfe nehmen. Um 13.00 Uhr fiel auf Reede Barhöft der Anker. Wir steckten viel Kette und gruben den Anker gut ein. Er hielt auf Anhieb. Den Nachmittag verbrachten wir mit lesen, Ausblick genießen und Boot putzen. Auch der Zoll schaute mit seinem Patroullienboot kurz vorbei. Es blieb bei einem kurzen „Woher-Wohin“, dann waren wir wieder allein. Wir waren froh, nicht in Barhöft angelegt zu haben. Der zur Mittagszeit fest leere Hafen füllte sich zusehends, war am Abend gerammelt voll und bis spät in die Nacht hinein hörte man lautes Gegröhle, bis zu uns herüber. Musste irgend ein Fischerfest oder ähnliches gewesen sein.

Wir genossen den spektakulären Sonnenuntergang und die Aussicht. Das Dinner gab’s draußen, so war war es. Noch lange in die Nacht hinein saßen wir draußen, zählten Sterne und erfreuten uns an der herrlichen Luft.

Es war erneut eine ruhige Nacht, erst die am Morgen aus Barhöft auslaufenden Boote erzeugten etwas Bewegung im Schiff, als ihre Bugwellen bei uns ankamen. Wie gern wären wir weitergesegelt, doch in Barth wartete noch einiges an Arbeit auf uns: Wir mussten Danja für das Auswassern und Einwintern vorbereiten. Der Rückweg verlief ähnlich geruhsam wie die letzten beiden Tage, der Wind bließ nur schwach, zeitweise setzte er sogar ganz aus. Mit gut durchtrockneten Segeln legten wir um halb eins wieder in Barth an und machten uns alsbald an die Arbeit. Putzen, Segel abnehmen und zusammenlegen, Ölwechsel vorbereiten…

Ging alles langsamer als gewünscht, für’s erste Mal aber sicherlich ok. Auch Herrn Sauer bemühten wir noch ein, zwie mal übers Handy. Besonders das Leersaugen der Leitungen erforderte viel Geduld. Am Sonntag war es dann aber endlich geschafft – und wir auch 😉 Der Rest war Routine. Packen, Autofahren, im Stau stehen, etc…

 

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September-Wochenende

September 16th, 2014 · Logbuch

Vom 9.-14. September konnten wir endlich wieder für ein langes Wochenende auf unser Schiff zurückkehren. In Verbindung mit einer Dienstreise schaute ich bereits am Dienstag kurz nach dem Rechten. Alles war in bester Ordnung. Der Stromverbrauch betrug über die vier Wochen seit der Schiffstaufe bei abgeklemmten Batterien weniger als 20 Ah. Der Motor sprang auf Anhieb an und durfte sich 20 Minuten warm laufen. Ich legte noch Landstrom auf’s Schiff, schaltete den Kühlschrank an und vertröstete unsere Danja auf den Donnerstag, an dem Christine und Anja anreisen würden. Dann hieß es für mich leider für den Rest der Woche Arbeit vor Ort in Rostock Laage.

Die Mädels hatten das Glück, einen perfekten Wetter-Donnerstag und Freitag an Bord verbringen zu dürfen. Es war herrlich warm und sonnig. So sollte es das ganze Wochenende bleiben, doch leider sollte sich diese Vorhersage wieder einmal als falsch erweisen. Es zog zu und blieb bedeckt, am Sonntag regnete es fast durchgehend. Lag sicherlich nicht an Daniel, der die Familiencrew am Freitag Abend vervollständigte.

Das schlechte Wetter hielt uns aber nicht davon ab, doch einen kleinen Törn zu unternehmen: Am Samstag ging es von Barth unter Motor (bei 5-6 Bft östl. Winde) durch den Barther Bodden und an Barhöft vorbei, hinaus auf die Ostsee, bis vor vor Neuendorf-Strand (Hiddensee) wo wir für eine Stunde vor Anker gingen. Trotz ablandigem Wind war es recht unruhig, das schöne Wetter hatte sich bereits verabschiedet, weshalb Baden nicht mehr so angesagt war. Wir gingen wieder Anker auf und segelten zurück durch den Gelenstrom zur Reede Barhöft, wo wir uns als einziger Ankerlieger für den Abend und die Nacht vorbereiteten. Es gab Dorschfilet mit Salat und Kartoffeln. Lecker.

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Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück unter Segel und achterlichem Wind (wie immer 5-6 Bft 😉 zurück nach Barth. Eine nasse Angelegenheit, denn es wollte gar nicht aufhören zu Regnen. Um halb eins lagen wir wieder sicher auf unserm Liegeplatz und bereiteten Danja auf die nächste Wartezeit im Hafen vor. Um 1500 Uhr hieß es dann auch wieder einmal Abschied nehmen, diesmal für zwei Wochen, denn den 3. Oktober wollen wir wieder zu einem laaaangen Wochenende nutzen.

Leider hatten wir einen weiteren Ausfall (technisch) zu beklagen. Der Plotter vermeldete No Fix, das GPS lieferte keine Daten mehr ins Netzwerk. Recherchen lassen den Verlust der internen Batterie vermuten, deren Lebenszeit mit maximal 10 Jahren veranschlagt ist. Das Teil ist fest mit der Platine verbunden, ein Austausch durch den Nutzer wohl nicht vorgesehen, eine Reparatur scheint nach Erfahrung anderer Nutzer nicht immer den gewünschen Erfolg zu bringen. Und wen überrascht es noch: Das Gerät ist nicht mehr erhältlich, kompatible GPS Sensoren von Raymarine krass teuer. Habe mich letztlich für ein technisch kompatible Gerät von Evermore für 80 EUR entschieden (gefunden bei Amazon). Wird diese Woche noch geliefert. Mal sehen wie es mit dem Einbau klappt…

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Schiffstaufe

August 24th, 2014 · Allgemein, Logbuch

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Freitag, 15.August.2014

Damit Neptun keine Einwände hat, um das Schiff neu zu taufen, haben wir die vorschriftsmäßige Prozedur durchgeführt.

Eine Woche zuvor, hatten Christine und Thomas, während der Überführung von Bremerhaven nach Barth, das Schiff auf Vordermann gebracht und ordnungsgemäß den Namen überall sorgfältig entfernt. Am Freitag den 15.August 2014 gegen 10 Uhr legten wir, mit dem Ziel den Macoui zu töten, ab. Als wir uns dann in einem wenig befahrenen Gewässer befanden, kam Schritt Nr. 2 an die Reihe. Daniel öffnete die Flasche des besten Champagners (Lieblingsgesöff) und gab zuerst Neptun über Steuerboard einen großen Schluck ab, danach bekam auch jeder der Mannschaft einen Schluck davon. Der Rest wurde dann ins Kielwasser gegeben um den Macoui betrunken zu machen.

Dann wendeten wir kurz und kreuzten dreimal durch das eigene Kielwasser um den Macoui abzutrennen und zu töten.IMG_8689
Nun gab es also keine Einwände mehr um das Schiff neu zu taufen. Für die Libation (Opfertrank) köpfte Daniel eine weitere Flasche Champagner und goss sie vom Bug aus über die Planken des Schiffes, bis zum letzten Tropfen.

Nach dieser Prozedur fuhren wir dann wieder zurück in den Hafen und bereiteten uns für die Taufe vor.

Taufpatin Anja hielt ihre Rede.

Ausschnitt der Taufrede:

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Das Schiff wurde 1989 in Gerdes, Varel gebaut. Die Yacht ist für 2-4 Personen, konzipiert und für weltweitem Einsatz gerüstet. Das Schiff wurde 2005 komplett überholt und neu ausgestattet.

Der Name „Danja“ entstand aus der Zusammensetzung der Namen:  Daniel und Anja (Kids der Eigner)

 

„Ich wünsche der Besatzung allzeit eine gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. Ich taufe Dich auf den Namen Danja.

*Sekt über die Planken gießen

Nun grüße ich dich, liebe Danja, mit einem dreifachen

Hipp-Hipp-Hurra, Hipp-Hipp-Hurra, Hipp-Hipp-Hurra

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Nach dem vergießen von 3 Flaschen des besten Champagners, wurde noch mit einer vierten Flasche angestoßen und gefeiert.

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Ablauf zusammengefasst:

Umbenennung

  1. „Der alte Name muss überall und ausnahmslos (Bug, Heck, Rettungsringe, Rettungsboot usw.) sorgfältig entfernt werden.
  2. Um den ‚Macoui‘ zu töten, muss man hinausfahren, gegebenenfalls in Begleitung eines zweiten Bootes.
  3. Man opfert Neptun einen ordentlich Schuss des Lieblingsgetränks der Mannschaft, den man steuerbords ins Wasser giesst.
  4. Dann trinkt jeder der Mannschaft einen großen Schluck des Lieblingsgesöffs der Mannschaft (muss nicht unbedingt Champagner sein) und der Rest wird langsam ins Kielwasser gegossen, um den ‚Macoui‘ betrunken zu machen.
  5. Dann wendet man sehr kurz und kreuzt dreimal durch das eigene Kielwasser, um den ‚Macoui‘ abzutrennen und zu töten. Man kann auch ein Begleitschiff bitten, den ‚Macoui‘ abzutrennen. Wichtig ist, so nahe wie möglich am Spiegel zu kreuzen, damit der Kopf des ‚Macoui‘ nicht überlebt.
  6. Nach dieser Prozedur hat Neptun keine Einwände mehr, um das Schiff neu zu taufen.
  7. Daraufhin folgt die Libation, wobei eine Flasche des besten Champagners vom Bug aus über die Planken des Schiffes gegossen wird – bis zum letzten Tropfen und ohne auch nur einen Schluck für die Besatzung!

 

Taufe

Vor der eigentlichen Segnung hält die Patin eine Taufrede, in der häufig über „die Entstehungsgeschichte des Schiffes, die Werft und/ oder den Auftraggeber erzählt“ wird, die darüber hinaus aber unbedingt die folgenden drei Bestandteile beinhalten muss:

  • die Namenstaufe      
  • den Wunsch nach allzeit guter Fahrt und stets einer Handbreit Wasser unter dem Kiel
  • den dreifachen Gruß „Hipp – Hipp – Hurra! Hipp – Hipp – Hurra! Hipp – Hipp – Hurra!“

Danach wird der Sekt einfach über die Planken gegossen. 

 

 

Quelle: http://schiffstaufe.blogspot.de/

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Übernahme und Überführung unserer Glacer 363 (3)

August 23rd, 2014 · Logbuch

Von Wendtorf nach Barth

Ab Montag versprach die Wettervorhersage kräftigen Wind aus SW bis W. Ideal für die verbleibenden Seemeilen nach Barth. Und das Wetter hielt sich auch an diese Vorhersage. Um 7 Uhr verließen wir Wendtorf, setzten ca. 80% des Groß und der Genua und folgten dem Küstenverlauf in Richtung Fehmarnsund. Zu den beständigen 5-6 Bft gesellten sich noch günstige 1-2 kt Stömung, welche uns dann auch gemeinsam mit über 7 Kt Fahrt über Grund unter der Fehmarnsundbrücke hindurch rauschen ließen. Auch der Seegang war nicht ohne, beständige 1 bis 1,5 Meter begleiteten uns weiter gen Osten.

Unser Schiff segelte sehr angenehm, das Einsetzen in die Wellen war stets weich und nur wenig See spritze dann und wann hoch genug, um bis ins Cockpit zu kommen. Nachdem wir Fehmarn hinter uns gelassen hatten, nahm die Anzahl der Segelboote, die zu sehen waren, deutlich ab. Nur ein, zwei weitere Boote schienen unterwegs in Richtung Warnemünde / Rostock zu sein, eines davon lief mit ähnlicher Geschwindigkeit wie wir und beinahe wäre es uns gelungen sie auch noch vor Erreichen der Warne-Mündung zu überholen.

Kurz vor dem Etappenziel quittierte dann leider die Selbststeueranlage ihren Dienst. Erste Fehlersuche wies auf einen kaputten Antrieb hin, der Motor machte zwar noch Geräusche, trieb jedoch die Kette zum Steuerrad nicht mehr an. Da war zu dem Zeitpunkt leider nichts zu machen.

Der Yachthafen Hohe Düne selbst ist riesig, top gepflegt, aber nach meinem Geschmack seelenlos. Das Büro des Hafenmeisters, wenn man es denn gefunden hat, gleicht der Rezeption eines 4-Sterne-Resorts irgendwo am Mittelmeer. Die Kulisse aus Restaurants, Hotel, Büro bzw.  Konferenzräumlichkeiten wirken irgendwie unwirklich. Dass das alles recht teuer ist, versteht sich von selbst; dass das Essen in einem der Motto-Restaurants mit nicht funktionierendem Dunstabzug unterdurchschnittlich war, ließ kein Bedürfnis aufkommen, länger zu bleiben.

Gegen 9.00 Uhr am Dienstag Morgen ging es deshalb bei weiter kräftigem SW-Wind weiter Richtung Barth. Satte 6 Bft sorgten für einen beachtlichen Seegang westlich Fischland und Darß, das Groß ließen wir deutlich gerefft und setzten von Anfang an einen Bullenstander, was eine gute Entscheidung war: In den schräg von hinten anlaufenden Wellen, zum Teil relingshoch, gierte unser Schiff doch ganz gewaltig… Im Gegensatz zu einigen wenigen anderen Segelyachten, die ebenfalls der Küste nach NO folgten, hielten wir uns gut frei von der Küste, um nicht Gefahr zu laufen, auf Legerwall zu geraten, sollte es Probleme geben.

Um 14.00 steuerten wir endlich um die UT-Tonnen im Norden vom Darß herum und gelangten in ruhigere See auf der Leeseite der Landzunge. In Höhe Zingsts verdunkelte sich hinter uns der Himmel. Ein mächtiges Unwetter braute sich zusammen und zog rasch von Achtern heran. Wir rollten das Groß vollständig auf, von der Genua ließen wir nur einen kleinen Rest stehen und schlüpften in unser Ölzeug, gerade noch rechtzeitig, bevor der Sturm mit Böen bis 8 Bft über uns herfiel. Wir entschieden, statt den Kurs auf den Gellenstrom beizubehalten und dabei eventuell noch im Unwetter durch die Enge zu müssen, vor dem Wind raumschots nach NO abzulaufen. Das Unwetter zog zum Glück rasch über uns hinweg und dahinter klarte es rasch wieder auf. Wir setzten wieder Kurs auf das Fahrwasser des Gellenstroms und beäugten argwöhnisch die anderen Gewitterwolken im Westen. Eine davon bildete sogar eine Windhose, zog jedoch nördlich unserer Position vorbei. Puh !

Um 18.00 Uhr erreichten wir die Reede vor Barhöft, wo sich unser Anker beim zweiten Versuch sicher eingrub und dieser vorletzte Tag der Überführung damit sein Ende fand.

Am nächsten Morgen, Mittwoch, den 13.8.  beobachteten wir beim Frühstück, wie die Karawane der Hafenlieger, die von Barhöft kommend im Fahrwasser Richtung Ostsee unterwegs waren, südlich unserer Position vorbeizogen. Da war es hier draußen auf Reede doch viel schöner! Es war nach 9.00 Uhr, als wir Anker auf gingen, vor dem Stauen den Schlick vom Anker kratzten, und uns alsbald auf die letzte Etappe des Törns nach Barth machten.

Durch die Barther Zufahrt ging es in die Bodden südlich der Zingster Halbinsel. Nur auf westlichem Kurs konnten wir für 30 Minuten den Motor ausmachen, dann begann unsere Anfahrt auf den Barther Hafen. 3 Stunden nach Anker auf lagen wir an der Tankstelle des Barther Yachtservice, wo wir 200 Ltr. Diesel tankten und danach auf einen Liegeplatz am Steg 3 verlegten.

274 Seemeilen lagen in unserem Kielwasser, unser Schiff hatte sich bewährt, unter Motor ebenso, wie unter Segel, bei Flaute bis Starkwind. Vor der geplanten Taufe galt es nun noch, die Sprayhood reparieren zu lassen (beim Abstützen war eine Naht aufgerissen) und den alten Namen vom Relingskleid entfernen zu lassen. Beides konnten wir noch am Mittwoch bei der Segelmacherei Konow in Auftrag geben. Bis Donnerstag Nachmittag sollte beides erledigt sein, womit der Schiffstaufe unserer Danja nichts mehr im Wege stand.

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Übernahme und Überführung unserer Glacer 363 (2)

August 21st, 2014 · Logbuch

Durch den Nord-Ostsee-Kanal

Am 8.8.14 erreichten wir also, von Cuxhaven kommend, die Wartezone für Sportboote vor Brünsbüttel, nachdem wir eine Schleusung nur um Minuten verpasst hatten. Dort drehten wir dann, gemeinsam mit 3 weiteren Segelyachten langsam – und lange – Kreise, während ein Frachter nach dem anderen in die Nordschleuse einfuhr. Es dauerte eine volle Stunde, bis das unterbrochene weiße Feuer endlich die Einfahrt für uns Sportboote freigab.

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Insgesamt 8 Yachten versammelten sich, zum Teil in Päckchen, in der nördlichsten Kammer. Das Festmachen schafften wir mit kleinen Problemen, da es nur Ringe an den Schwimmern gibt, braucht es an Bord eine zweite Hand, um die Festmacher zu belegen. Bis ich das realisiert hatte, begannen wir langsam vom Anleger weg zu driften. Also schnell den Hinteren Festmacher auf den Ponton geworfen, Christines Festmacher übernommen und am Vorschiff belegt, hinteren Festmacher, der mittlerweise durch einen Ring gezogen war, übernommen und das Boot wieder an den Ponton gezerrt. Nun kam auch noch die Vorleine zum Einsatz und wir lagen sicher und wie gewünscht, fest.

 

Eine kleinere Segelyacht, ebenfalls auf Überführungstörn nach einem Erwerb, legte sich noch an unserer Steuerbordseite ins Päckchen, dann schloss sich hinter uns das Schleusentor zur Elbe. Um 11.45 Uhr ging das Tor zum NOK auf, nach Auslaufen der dicken Pötte waren auch wir dran und unsere Fahrt durch Schleswig-Holstein begann.

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Es war knalle-heiß, kein Lüftchen, außer dem Fahrtwind, sorgte für Abkühlung, dennoch genossen wir die Fahrt und nutzten die Zeit zum Reinigen und Lüften der Polster, zum Sichten, putzen und teilweise entmisten der vielen Schapps, Kojen und Schränke. Eine Dusch-Wasserflasche sorgte zwischenzeitlich immer wieder für Abkühlung.So ging es dann für den Rest des Tages entlang an Fahrradwegen, Fähranlegern und Biergärten, unter Brücken hindurch, über die wir im Laufe der Jahre mehr als einmal gefahren sind, wir wechselten Grüße mit Anglern, im Schatten-Sitzern, Füße-ins-Wasser-Haltern, Aufs-Ablegen-der-Fähre-Wartende und Radfahrern, und natürlich mit den Besatzungen der vielen Berufsschiffe, die uns begegneten oder (seltener) überholten.

Eine Stunde vor Ende der Tagfahrzeit erreichten wir schließlich den Flemhuder See wo wir uns als fünfte Segelyacht auf Reede legten. Erneut mit hektischem Anruf beim „Telefon-Support“, denn ausgerechnet hier versagte der Akku der Ankerwinsch-Fernbedienung. Den Anker ließen wir von Hand ins Wasser, nachdem wir die Kette von der Winsch heben konnten und so genügend Kette stecken konnten. Zum Glück hielt der Anker gleich auf Anhieb, denn mittlerweile waren wir echt platt. Danach suchten wir mit Fern-Unterstützung das Ladekabel für die Fernbedienung und fanden schließlich auch die Not-Bedienung der Ankerwinsch (Kurzschließen mittels Schraubendreher) im Toilettenschränkchen im Badezimmer. Muss man erst mal drauf kommen 😉

Danach standen nur noch Duschen, Fisch-Essen (die beiden letzten Fische aus Bremerhaven) und Schlafengehen auf dem Plan.

Am nächsten Morgen ging es mit Aufzug einer Regenfront weiter in Richtung Kiel. Eine knappe Stunde dauerte die Fahrt bis zum Warteraum vor der Schleuse Kiel Holtenau. Das Festmachen verlief diesmal ohne Probleme, über eine rostige Eisenleiter ging’s raus aus der Kammer und weiter zum Kiosk, um die Kanalgebühr zu entrichten. Zum Glück hatte ich das passende Bargeld, denn jegliche Kartenfunktion war ausgefallen und alle Scheine wollte die Kiste auch nicht schlucken. Mieser Service!

Den NOK hinter uns gelassen, segelten wir aus der Kieler Förde bei zunehmendem Wind nach Wendtorf, wo wir am frühen Nachmittag festmachten. Am Abend kam dann Starkwind bzw. Sturm auf, der über den nächsten Tag andauern sollte, und wir waren froh, dass wir unseren müden Knochen ein „Päuschen“ gönnen konnten.

Das Päuschen bestand dann – wer hätte es gedacht – aus weiterem Aufräumen, Ausmisten, Putzen und Sichten. Außerdem galt es Kühlmittel zu besorgen und die Ursache für den Ölverlust der Maschine im Betrieb zu finden…

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Am Montag sollte es dann weitergehen. Der Starkwind war für Süd bis Südwest vorhergesagt und sollte und damit eine Fahrt bis Warnemünde erlauben. Darüber mehr im nächsten Post.

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