SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Übernahme und Überführung unserer Glacer 363 (2)

August 21st, 2014 · No Comments · Logbuch

Durch den Nord-Ostsee-Kanal

Am 8.8.14 erreichten wir also, von Cuxhaven kommend, die Wartezone für Sportboote vor Brünsbüttel, nachdem wir eine Schleusung nur um Minuten verpasst hatten. Dort drehten wir dann, gemeinsam mit 3 weiteren Segelyachten langsam – und lange – Kreise, während ein Frachter nach dem anderen in die Nordschleuse einfuhr. Es dauerte eine volle Stunde, bis das unterbrochene weiße Feuer endlich die Einfahrt für uns Sportboote freigab.

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Insgesamt 8 Yachten versammelten sich, zum Teil in Päckchen, in der nördlichsten Kammer. Das Festmachen schafften wir mit kleinen Problemen, da es nur Ringe an den Schwimmern gibt, braucht es an Bord eine zweite Hand, um die Festmacher zu belegen. Bis ich das realisiert hatte, begannen wir langsam vom Anleger weg zu driften. Also schnell den Hinteren Festmacher auf den Ponton geworfen, Christines Festmacher übernommen und am Vorschiff belegt, hinteren Festmacher, der mittlerweise durch einen Ring gezogen war, übernommen und das Boot wieder an den Ponton gezerrt. Nun kam auch noch die Vorleine zum Einsatz und wir lagen sicher und wie gewünscht, fest.

 

Eine kleinere Segelyacht, ebenfalls auf Überführungstörn nach einem Erwerb, legte sich noch an unserer Steuerbordseite ins Päckchen, dann schloss sich hinter uns das Schleusentor zur Elbe. Um 11.45 Uhr ging das Tor zum NOK auf, nach Auslaufen der dicken Pötte waren auch wir dran und unsere Fahrt durch Schleswig-Holstein begann.

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Es war knalle-heiß, kein Lüftchen, außer dem Fahrtwind, sorgte für Abkühlung, dennoch genossen wir die Fahrt und nutzten die Zeit zum Reinigen und Lüften der Polster, zum Sichten, putzen und teilweise entmisten der vielen Schapps, Kojen und Schränke. Eine Dusch-Wasserflasche sorgte zwischenzeitlich immer wieder für Abkühlung.So ging es dann für den Rest des Tages entlang an Fahrradwegen, Fähranlegern und Biergärten, unter Brücken hindurch, über die wir im Laufe der Jahre mehr als einmal gefahren sind, wir wechselten Grüße mit Anglern, im Schatten-Sitzern, Füße-ins-Wasser-Haltern, Aufs-Ablegen-der-Fähre-Wartende und Radfahrern, und natürlich mit den Besatzungen der vielen Berufsschiffe, die uns begegneten oder (seltener) überholten.

Eine Stunde vor Ende der Tagfahrzeit erreichten wir schließlich den Flemhuder See wo wir uns als fünfte Segelyacht auf Reede legten. Erneut mit hektischem Anruf beim „Telefon-Support“, denn ausgerechnet hier versagte der Akku der Ankerwinsch-Fernbedienung. Den Anker ließen wir von Hand ins Wasser, nachdem wir die Kette von der Winsch heben konnten und so genügend Kette stecken konnten. Zum Glück hielt der Anker gleich auf Anhieb, denn mittlerweile waren wir echt platt. Danach suchten wir mit Fern-Unterstützung das Ladekabel für die Fernbedienung und fanden schließlich auch die Not-Bedienung der Ankerwinsch (Kurzschließen mittels Schraubendreher) im Toilettenschränkchen im Badezimmer. Muss man erst mal drauf kommen 😉

Danach standen nur noch Duschen, Fisch-Essen (die beiden letzten Fische aus Bremerhaven) und Schlafengehen auf dem Plan.

Am nächsten Morgen ging es mit Aufzug einer Regenfront weiter in Richtung Kiel. Eine knappe Stunde dauerte die Fahrt bis zum Warteraum vor der Schleuse Kiel Holtenau. Das Festmachen verlief diesmal ohne Probleme, über eine rostige Eisenleiter ging’s raus aus der Kammer und weiter zum Kiosk, um die Kanalgebühr zu entrichten. Zum Glück hatte ich das passende Bargeld, denn jegliche Kartenfunktion war ausgefallen und alle Scheine wollte die Kiste auch nicht schlucken. Mieser Service!

Den NOK hinter uns gelassen, segelten wir aus der Kieler Förde bei zunehmendem Wind nach Wendtorf, wo wir am frühen Nachmittag festmachten. Am Abend kam dann Starkwind bzw. Sturm auf, der über den nächsten Tag andauern sollte, und wir waren froh, dass wir unseren müden Knochen ein „Päuschen“ gönnen konnten.

Das Päuschen bestand dann – wer hätte es gedacht – aus weiterem Aufräumen, Ausmisten, Putzen und Sichten. Außerdem galt es Kühlmittel zu besorgen und die Ursache für den Ölverlust der Maschine im Betrieb zu finden…

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Am Montag sollte es dann weitergehen. Der Starkwind war für Süd bis Südwest vorhergesagt und sollte und damit eine Fahrt bis Warnemünde erlauben. Darüber mehr im nächsten Post.

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