Great Inagua ist die südlichste Insel der Bahamas, an klaren Tagen soll man vom Leuchtturm aus das nur runde 50 sm entfernte Cuba sehen können. Acklins- und Crooked Island sind bei den vorherrschenden, östlichen Winden das logische, nächste Ziel. Gern wären wir dann weiter zu den Jumentos Inseln, bekannt für Abgeschiedenheit und Einsamkeit auf vielen, unbewohnten Inseln und zudem (oder ebendem) nur wenig besucht. Beim zurzeit wechselhaften und sehr windigen Wetter erschien uns das als etwas zu abenteuerlich. Nach einer Starkwindpassage von Great Inagua nach Acklins Island, während der wir erstmals unsere Sturmfock zum Einsatz brachten, konnten wir einen ruhigen Nachmittag in der Sugar Bay, Acklins Island, verbringen.
Das Wasser unvorstellbar klar und bis zum Horizont in allen Schattierungen von Blau und Türkis leuchtend. Muss man gesehen haben um es zu glauben, Bilder können dem kaum gerecht werden. Gern wären wir länger geblieben, doch leider mussten wir am nächsten Tag schon wieder weiter, ein bevorstehender Frontdurchgang mit kräftigem Nordwind, zwang uns, einen der wenigen, für solches Wetter geeigneten Ankerplätze, aufzusuchen. Wir fanden, mit einigen weiteren Yachten, Schutz hinter Long Cay, im Bereich der Zufahrt zur Acklins Bay, kurz bevor die Front mit heftigem Regen und Wind über uns hinwegzog. Zwei Tage später, am Montag, 28. März, drehte der Wind wieder auf NO und es wurde Zeit einen Leeankerplatz an einer Westküste aufzusuchen. Unsere Wahl fiel auf Landrail Point, an der Nordwestecke von Crooked Island.
Ein schöner Ankerplatz mit einem langen Sandstrand, den wir für einen Tag quasi für uns alleine hatten. In der Siedlung Landrail Point Settlement gibt es ein Restaurant, eine Boutique und einen Supermarkt. Sonst nichts. Sehr entspannt also. Im Restaurant (Gibson‘s Restaurant #2) verwöhnten wir uns mit einem reichhaltigen Mittagessen, welches wir weder so bestellt hatten, noch so von der Chefin angekündigt war, runde zwei Stunden Vorbereitungszeit brauchte und dann schließlich lecker, aber eben auch recht teuer war.
Nördlich des Strands, gleich hinter Pittstown Point gibt es übrigens eine neue, großzügig ausgebaute Marina, deren Riffzufahrt mit roten und grünen Bojen markiert ist. Besichtigten wir auf einer unserer Strandwanderungen, denn die Liegegebühr von 4 $ / Fuß sind einfach zu astronomisch für ein paar Hafentage.
Eine längere Periode ruhigeren Wetters war weiterhin nicht in Sicht, weshalb wir die Jumentos endgültig abschrieben und Long Island als nächstes Ziel ins Visier nahmen. Versorgt mit frischem Obst und Gemüse aus dem begrenzten Angebot des Supermarkts, brachen wir schließlich am 1. April nach Long Island auf. Gut 30 sm sind es, bis hinüber zur Südspitze der Insel. Geschützt von einem Riff sollte man dort gut ankern können, auch gibt es eine Strandkneipe, deren Conch-Fritters besonders lecker sein sollen. Zu denen kamen wir jedoch nicht. Das Riff wurde seinem Schutzanspruch überhaupt nicht gerecht. Es wurde eine sehr , sehr unruhige Nacht mit wenig Schlaf ohne Aussicht auf Besserung der Bedingungen. Mit Sonnenaufgang verließen wir den Ankerplatz und segelten weiter nach Norden, entlang der Ostküste Long Islands, bis Clarence Town. Darüber mehr im nächsten Beitrag.
Weiter Bilder zur Acklins- und Crooked Islands-Gruppe findest du im Fotoalbum.
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