SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Mallorca

August 22nd, 2020 · No Comments · Logbuch, Segelzeit

In der Cala Es Canaret (Ibiza) wären wir gern noch etwas länger geblieben, der 5. August versprach jedoch besten Segelwind für die Überfahrt nach Mallorca, den wir nutzen wollten. Da in der Vorhersage südliche Winde vorherrschend bleiben sollten, steuerten wir zunächst Port de Sóller im Norden Mallorcas an. Es wurde eine herrliche Überfahrt mit raumen 10-15 Knoten Wind, die im Tagesverlauf langsam abnahmen. Am Nachmittag setzten wir bis Sonnenuntergang seit langer Zeit wieder einmal unseren Blister und lagen schließlich gegen 21 Uhr 3 Meilen NW von Sa Dragonera, der westlichen Ecke von Mallorca. Eine leichte Brise schob uns bis Mitternacht noch 4 Meilen weiter unserem Ziel entgegen, bevor dann totale Flaute für Stillstand sorgte. Port de Sóller wollten wir erst bei Tageslicht erreichen, nur dann kann man erkennen, ob der Anker in Sand oder auf Posidonia-Seegras landet, entscheidend für sicheres Liegen vor Anker. Wir motorten deshalb langsam unserem Ziel entgegen, ruhten abwechselnd, machten noch einmal Wasser und ließen uns zwischendurch auch einmal treiben. Gegen sieben Uhr morgens liefen wir schließlich in den Naturhafen von Port de Sóller ein.

Port de Soller an Mallorcas Nordküste.

Port de Soller ist attraktiv. Die gesamte Promenade, die die Bucht umschließt, ist verkehrsberuhigt, Hotels, Bars, Geschäfte wirken nicht aufdringlich, sondern fügen sich in das Gesamtbild ein. Mehrere kleine Supermärkte und ein Fischmarkt sichern die Versorgung, wenn auch zu deftigen Preisen. Das gilt auch für die historische Tram, die den Hafen mit Sóller verbindet. 5 km für 7 EUR p.P. (eine Richtung). Günstiger sind da die Busse. Nach Palma de Mallorca kommt man z.B. zu zweit für 6 EUR. Das nutzten wir am Sonntag, 9. August, incl. Abstecher zum stillgelegten Ballermann. Muss man ja mal gesehen haben… Traurig zu sehen, wie wenig sich insbesondere die Touristen an Abstandsregeln und Maskenpflicht halten.

Markttag in Sóller.

Ausflug nach Palma.

Von Port de Sóller ging es für uns am Montag, 10. August weiter entlang der Nordküste. Wir steuerten die Cala Castello an. Großartige Kulisse, wenige Boote, kein Netz. Passenderer Name der Bucht wäre aus unserer Sicht Cala Insomnia. Nachts fegten Fallwinde durch die Bucht, die sich gewaschen hatten. In der zweiten Nacht bis Stärke 8. Vorüber war der Zauber erst so gegen 4 Uhr morgens. Unser Anker hielt, zum Schlafen kamen wir aber kaum. Der Abschied fiel uns deshalb nicht schwer. Mit Sonnenaufgang verließen wir die Bucht, setzten Kurs auf Cap Formentor und ankerten schließlich in der Bucht von Pollenca vor Mal Pas Bon Aire, gleich westlich der Marina de Bonaire. Im Ort gibt es einen kleinen Supermarkt mit dem Nötigsten sowie ein Restaurant, in dem wir uns am zweiten Abend ein kleines Dinner gönnten. Die Corona-Regeln wurden auch hier nur halbherzig umgesetzt und durchgesetzt. Am Anker sahen wir mit 40-60 Gästen voll besetzte Ausflugskatamarane (unter anderen Robinson-Club), die ohne jegliche Schutzmaßnahmen zum Ankern vor den Strand kamen, paddelten, schnorchelten und feierten, als ob es kein Morgen gäbe. Tags darauf – wir hatten auf die Pollenca-Seite umgeankert – lasen wir dann die Meldungen über die Reisewarnung des RKI/Auswärtigen Amts, die sich nun über ganz Spanien und auch die Balearen erstreckte. Korrekte Entscheidung und längst überfällig. Hier auf den Balearen teilen sich die Gastgeber und Gäste die Verantwortung dafür. Jammern auf beiden Seiten aus unserer Sicht nicht angebracht.

Wir widerstanden dem ersten Impuls, die Balearen sofort zu verlassen, entschieden uns stattdessen auch der Insel Menorca noch einen Besuch abzustatten, wohin wir am Samstag, 15.08. aufbrachen.

Cala Castell, Mallorcas Nordküste

Weiter Bilder zu Mallorca findest du im Fotoalbum.

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