Sieben Tage lagen wir in der Cocoanut Grove, zwischen West Palm Beach (WPB) und Palm Beach gelegen und zwischen der Flagler Memorial Bridge im Norden und Royal Park Bridge im Süden. Mindestens 35 Milliardäre wohnen in Palm Beach, ihr Vermögen summiert sich auf über 260 Milliarden Dollar. Entsprechend gepflegt sieht es aus, Palmenalleen, parkähnliche Gärten, Uferpromenaden, alles perfekt in Schuss gehalten von unzähligen, überwiegend spanisch sprechenden Arbeitern und anderen Dienstleistern. Die Spielzeuge der Reichen, sprich Megayachten, prägen das Stadtbild entlang des Lake Worth ebenso, wie die stets präsenten Privatjets im Anflug auf WPB.
Die Bubble der feinen Gesellschaft endet allerdings wenige Blocks westlich der Downtown von WPB. Obdachlose, Dealer, Drogenabhängige, schäbige Restaurants und Gewerbe prägen das Stadtbild, wirken beklemmend und abstoßend. Kann man hautnah erleben, wenn man z.B. mit dem Bus zu einem der wenigen Waschsalons fährt. Und wie der dann aussieht, ist schwer in Worte zu fassen, einer so reichen Stadt komplett unwürdig und Beweis dafür, dass das Märchen von Tickle-Down Economics blanker Unsinn ist.
Noch im Bereich der Bubble liegt das Public Dock von West Palm Beach, nur wenige hundert Meter von unserem Ankerplatz entfernt. Zum sehr gut sortierten Publix-Supermarkt sind es nur wenige Blocks, zahllose Bars und Restaurants, Galerien und Geschäfte sind ebenso in wenigen Minuten zu Fuß erreichbar.
Jeden Abend startete die weihnachtliche Licht- und Unterhaltungsshow „Holiday in Paradise“ im Park zwischen der zentralen Clematis Street und der WPB Waterfront Landing. Den Ablauf kannten wir bald in- und auswendig, denn unser Ankerplatz wurde zwangsläufig mit beschallt.
Waren unsere ersten Tage in Palm Beach noch wunderbar sonnig und warm, erreichte uns dann am 24. Dezember die Kaltluft des Jahrhundert-Wintersturms, der fast die gesamte USA erfasst hatte. Die Temperatur stürzte über Nacht um mehr als 20 Grad auf Werte um die 5 °C ab. Schnee blieb uns zum Glück erspart, auch wenn er ganz gut zu Weihnachten gepasst hätte. Als wir am 26. Dezember unsere Reise fortsetzten, kamen wieder einmal die dicken Ocean-Anzüge mit Skiunterwäsche und Fleeceschichten zum Einsatz und auch unseren Ofen hatten wir wieder in Betrieb genommen.
Mit einem Zwischenstopp bei Boca Raton ging es für uns auf dem Intracoastal Waterway zunächst weiter bis Fort Lauderdale und dann am 28.12. bis Miami. Darüber mehr im nächsten Beitrag.
Hier noch in Kurzform einige Infos zu unseren Stopps:
Palm Beach: Dank des großzügigen und zentral gelegenen, kostenlosen Docks und der guten Versorgungsmöglichkeiten sehr Cruiser-freundlich. Hier kann man es einige Tage aushalten.
Palm Beach – Fort Lauderdale: Rund 20 Klappbrücken machen die Etappe zu einem Hindernisparcours. Extra Zeit einplanen!
Fort Lauderdale: Lake Sylvia ist der beste Ankerplatz vor Ort und entsprechend voll. Es gibt kaum Möglichkeiten das Dinghy anzulanden. Ausnahme: Im Hafenbecken zwischen der SE 15th und der SE 16th Street gibt es eine Public Boat Ramp und ganz im Westen ein Dinghy Dock beim Southport Raw Bar & Restaurant. Kostet 10 $, die als Gutschrift im Restaurant wieder eingelöst werden können.
Weiter Bilder unserer Reise in den Süden Floridas findest du wie immer im Fotoalbum.
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