SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Familienzeit

April 25th, 2023 · No Comments · Logbuch, Segelzeit

Nach unserer Einreise in die USA boten sich zwei alternative Routen für unsere weitere Reise nach Jacksonville, im Norden Floridas. Entweder draußen, entlang der Küste nach Norden, oder auf dem Intracoastal Waterway (ICW) via Daytona Beach und St. Augustine in den Saint Johns River. Da Anfang April noch kein Zeitdruck bestand, entschieden wir uns für Letzteres. Die Vorhersage versprach für fast eine Woche überwiegend frischen Wind aus östlichen Richtungen, was viele Segelmeilen auf den geschützten Wasserwegen des ICW versprach. Angenehm auch, dass wir sowohl den Weg, gute Ankerplätze und Anlande- und Versorgungsmöglichkeiten bereits kannten. Wir freuten uns auf unbeschwertes Segeln, denn Seegang und Ozeanwetter würden wir dieses Jahr sicherlich noch genug bekommen.

AICW – Unterwegs nach Norden.

So ging es also für uns mit Ankerstopps bei Titusville, New Smyrna Beach, Daytona Beach und dem Matanzas River zunächst bis St. Augustine, wo wir am Mittwoch, 12. April 2023, gleich nördlich der Bridge of Lions vor Anker gingen und uns auf den Besuch unseres Enkelkindes freuen durften. Daniel, Rieke und Karlo verbrachten den Freitag an Bord, wo das vorläufig jüngste Crewmitglied dann auch gleich seine erste Einweisung erhielt.

Am Sonntag starteten wir mit dem ersten Tageslicht in die letzte Etappe zu den Downtown Landings in Jacksonville. Mit Daniels Auto und Hilfe holten wir dort das im November eingelagerte Gut zurück an Bord und bunkerten eine große Ladung Vorräte für unsere bevorstehende Atlantiküberquerung.

Die kostenlosen Liegeplätze entlang der Downtown Landing liegen zwar günstig für das, was wir zu erledigen hatten, fehlende Security und allerhand zwielichtige Gestalten stellen jedoch ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, wie wir in der dritten Nacht vor Ort feststellen mussten: Drei Idioten versuchten morgens und halb vier unser Schiff los zu machen. Weil unsere fünf Landleinen zum goßen Teil durch die Klampen am Steg geführt waren, wurden wir rechtzeitig wach, als die Chaoten an den schiffsseitgen Klampen herumzufingern begannen. Mit Bewegung und Licht im Schiff ließen sie von ihrem Vorhaben ab und zogen von dannen, dennoch waren wir reichlich geschockt. Wären wir nicht wach geworden, hätte uns die starke Strömung des St. Johns River mit der ablaufenden Tide in nur ein, zwei Minuten unter die Main Street Bridge getreiben, wo wir unweigerlich havariert wären.

So etwas erfüllt den Tatbestand des versuchten Totschlags. Dennoch zeigte sich die Polizei wenig interessiert, als wir den Vorfall telefonisch dort meldeten. An öffentlichen Stegen werden wir zukünftig wohl grundsätzlich mindestens eine Kettenverbindung zum Steg herstellen.

Wir informierten auch das zweite Schiff, das mit uns an den Downtown Landings festgemacht hatte, bevor wir weitere 15 Meilen den Saint Johns River hinauf fuhren, um im Julington Creek vor Anker zu gehen. Näher konnten wir an Daniels und Riekes Zuhause nicht herankommen, außerdem liegt der Ankerplatz in ruhiger, schöner Umgebung mit Marinas, einer öffentlichen Bootsrampe (Mandarin-Park) und guten Versorgungsmöglichkeiten in „walking distance“.

Hier bleiben wir, bis das Wetter für unseren Start zu den Bermudas passt. Die Zeit dahin füllen wir mit Familien- und Enkelbesuchen, sowie Wartungs- und Vorbereitungsarbeiten für unsere Atlantiküberquerung via Bermudas und Azoren. Anfang Mai sollte es soweit sein…

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