Während wir diesen Beitrag verfassen, haben wir die Bahamas bereits verlassen. Wir fassen uns deshalb etwas kürzer: Nach Big Major‘s Spot segelten wir zu den nördlichen Exumas und stoppten dort bei Norman‘s Cay, Highborn Cay und Adam‘s Cay. Das Wetter war weiterhin überaus windig und wechselhaft, die Ankerplätze blieben weiterhin unruhig und schaukelig.
Nach dem Durchzug einer weiteren Kaltfront aus dem Norden sollte sich, gemäß aller Wettermodelle, ein mehrere Tage andauerndes Wetterfenster für unsere Überfahrt in die USA öffnen. Das wollten wir nicht verpassen und verließen die Exumas deshalb schneller als ursprünglich angedacht. Am 26 April überquerten wir vom Beacon Cay aus die Yellow Banks nordwärts zum Fleming Channel und segelten von dort gleich weiter, über den Northwest Providence Channel und durch den North Bar Channel in die Gewässer um Marsh Harbour, wo wir vor Hope Town vor Anker gingen. Der Ort war uns von der Crew der Gratitude wärmstens empfohlen worden und wir waren froh dem Tipp gefolgt zu sein. Für uns war Hope Town die schönste Ortschaft der Bahamas, die wir gesehen haben.
Eine schöne, um ein natürliches Hafenbecken gelegene, geschlossene Ortschaft ohne Autoverkehr, die Häuser in unterschiedlichen, freundlichen Pastelltönen gestrichen, gemütliche Kneipen und ein echter, von Riffen geschützter, großer Sandstrand auf der Atlantikseite. Auch wenn noch nicht alle Schäden, die Hurricane Dorian (2019) angerichtet hatte, beseitigt sind, ist der Wiederaufbau des damals weitgehend zerstörten Orts fast abgeschlossen. Was auf den ersten Blick nicht erkennbar ist, sind die Schicksale der Menschen, die hier lebten. Viele sind immer noch nicht zurückgekehrt, viele werden nie zurückkehren, auch weil sie es sich schlicht nicht mehr leisten können, denn Preise für Grund, Boden und Wohnen sind für die arbeitende Bevölkerung kaum mehr erschwinglich. Der Besitzer des Vernon‘s Grocery weiß einiges darüber zu erzählen.
Unser Wetterfenster blieb bestehen und versprach, bei Abreise am Freitag, 6 Tage günstige Winde für unseren 500-600-Meilen-Törn nach Morehead City, NC. Deshalb hieß es Abschied nehmen, von Hope Town und den Bahamas. Wir verlegten mit einem kurzen Ausklarierungs-Stopp in Marsh Harbour zum Man-O-War Cay, von wo aus wir, durch den gleichnamigen Channel, in die USA aufbrachen.
Was uns noch in guter Erinnerung bleibt: Ein wunderschönes Picknick am Strand von Hope Town, der Fang eines kolossalen Mahi-Mahi nach passieren des Fleming Channels und die Berge Fischfilets, die es daraufhin zu verspeisen gab.
Und zu den Bahamas allgemein? Die Farben des Wassers, das leuchtende Türkis und Blau, das Wasser, das vielerorts so klar wie Glas ist, die leeren Strände und Buchten der Outer Islands, das warme Wasser, Kokosnüsse, selbst gepflückt.
Bilder sagen mehr als Worte, du findest sie im Fotoalbum…
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