Der letzte, von uns besuchte Inselstaat der kleinen Antillen, war Sint Maarten, eigenständig, aber zum Königreich der Niederlande gehörend. Sint Maarten liegt auf dem südlichen Teil der Insel St. Martin, die wiederum zum französischen Überseegebiet und damit auch zur EU gehört. Klingt kompliziert, ist man aber erst mal einklariert, herrscht Freizügigkeit, sichtbare Grenzen gibt es nicht.
Wir liefen Sint Maarten nach zügiger Halbwind-Überfahrt unter Genua am 4. Februar an und warfen Anker in der Simpson Lagoon. Sahen wir in Antigua und St. Barts schon viele Megayachten, toppte die Insel deren Zahl locker. Die ganz Großen passen nicht durch die Klappbrücke zur Lagune und müssen draußen bleiben, drinnen scheint der Platz in den zahlreichen Marinas aber auch so schon knapp zu werden. Und wie schon zuvor beobachtet, endet Reichtum und Luxus spätestens am Zugang zur jeweiligen Marina. Drum herum herrscht das ärmliche Karibik-Chaos aus schlechten Straßen, fehlenden Gehwegen, zu vielen Autos und heruntergekommenen Gebäuden. Für die Geräuschkulisse am Ankerplatz sorgt der Flughafen, wobei locker die Hälfte der Flugbewegungen aufs Konto von Privatjets geht. Den einzigen „offiziellen“ Dinghy-Steg findet man beim Bürogebäude der Zoll- und Einwanderungsbehörde. Eine überschaubare Hafengebühr wird natürlich trotzdem fällig.
Verwöhnt von den Stränden Antiguas und Barbudas konnten wir denen der Simpson Bay nichts abgewinnen. Ist ohnehin schwierig einen Strandzugang zu finden, wenn man nicht von See her anlandet. Lange Rede, kurzer Sinn, wir konnten dem Ganzen nicht viel abgewinnen. Ein Dinghy-Ausflug nach Marigot machte es auch nicht besser. Die Spuren der Verwüstung durch Hurrikan Irma (2017) sind noch überall sichtbar, die Lagune gepflastert mit Wracks, die Marina notdürftig repariert und weitestgehend verwaist.
Hauptgrund für unseren Besuch war ohnehin ein anderer: Christine‘s Rücken verlangte nach einem Chiropraktiker und für die Bahamas fehlten uns noch ein guter Revierführer, den wir, zusammen mit einigen anderen Kleinteilen bei gut sortierten Chandlern auch fanden. Das Preisnivieau für Lebensmittel unterschied sich übrigens kaum von jenem, der bisher besuchten Inseln, fiele als Grund für einen weiteren Besuch also auch weg. Selten fühlte es sich so gut an, wieder Anker auf zu gehen und weiter zu segeln. Am 8. Februar klarierten wir wieder aus und verlegten in die Simpson Bay, von wo aus wir am 9. Februar bei Sonnenaufgang in Richtung Culebra (Puerto Rico) aufbrachen.
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