SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Im Sherry-Dreieck

September 17th, 2020 · No Comments · Logbuch, Segelzeit

Straße von Gibraltar im Kielwasser.

Am 1. September erlaubte das Wetter unsere Weiterreise in Richtung Portugal. Günstigen Strom für die Fahrt nach Westen setzt, so die einschlägige Literatur, 3 Stunden nach Hochwasser Gibraltar ein. Das war an dem Tag erst um 18.00 Uhr, es stand also einmal mehr eine Nachtfahrt an. Passte auch aus anderem Grund ganz gut, denn die großräumigen Schießgebiete südlich von Cadiz waren tagsüber aktiv.
Die für uns beste Strömung fanden wir dann dort, wo wir sie am wenigsten erwartet hatten: Vor Cap Trafalgar setzte der Tidenstrom mit 2-3 Knoten nordwärts und schob uns, wenn auch abnehmend fast bis nach Cadiz.

Für die kommenden Tage sollte der Levante wieder für kräftigen SO-Wind sorgen, weshalb wir im Osten der Bucht von Cadiz den Ankerplatz in der Ensenada del Aculadero anliefen. Liegt zwischen der Marina Puerto Sherry und der Mündung des Rio Guadalete mit seiner langen Mole. Die Stadt an der Mündung des Rio Guadalete ist El Puerto de Santa Maria, kurz einfach El Puerto und markiert eine Ecke des andalusischen Städtedreiecks in dem der als Sherry bezeichnete Wein hergestellt wird (mehr Info dazu auf Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Sherry).

Der Sherry war zwar nicht der Grund für die Wahl des Ankerplatzes, dennoch Anlass genug, um in einer Sherry-Kellerei mehr über diesen Wein zu erfahren. Wir wählten die Bodega Gutiérrez-Colosia (http://www.gutierrezcolosia.com/), die täglich zu einem sehr anständigen Preis Führung und Weinprobe anbietet. Unser Guide machte einen erstklassigen Job. Zusammen mit der anschließenden Weinprobe wurden wir fast schon Sherry-Experten und wissen nun, wie Erde, Meer und Wein in ein Glas Fino kommen.

Gern hätten wir unsere Sherry-Kenntnisse in Sanlucar de Barrameda, der zweiten Stadt des erwähnten Dreiecks weiter vertieft, ein Nachmittag mit Horden von Jetski-Fahrern im Rio Guadalquivir, wohin wir am 6.9. verlegten, verbunden mit Schwärmen von Mücken ab Sonnenuntergang, verdarben uns dann aber komplett die Lust darauf. Das Gefühl genug Spanien genossen zu haben überwog und wir nutzten am 8.9. die Wetterlage für einen Schlag über den Golf von Cadiz zurück nach Portugal.
Zu guter Letzt noch etwas positives zur Mündung des Guadalquivir: Nach der negativen Erfahrung am Ankerplatz gegenüber des Ortes Bonanza verlegten wir am Montag, dem 7. September vor den Hafen von Chipiona. Dort kann man vor östlichen und südlichen Winden recht geschützt ankern und das Dinghy auch Motor leicht anlanden. In der Marina fanden wir ein hervorragendes Restaurant, wo wir unseren 30. Hochzeitstag gebührend feierten. Gutes Essen zu vernünftigen Preisen, und vom super-freundlichen Personal die Corona-Regeln vorbildlich umgesetzt.

Weitere Bilder findest du im Fotoalbum.

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