In der Nacht zu Donnerstag kam die Dünung an unserem Ankerplatz südlich des Fährhafens von Sassnitz zunehmend aus NO, bei weiter NNW Wind. Das führte immer wieder zu heftigen Rollbewegungen, die uns um den wohlverdienten Schlaf brachten. Das Wetter war am Morgen auch nicht so besonders, deshalb brachen wir nach einem kurzem Frühstück auf, in Richtung Süden, mit Ziel Greifswalder Bodden/Thiessow.
Wir segelten für’s Sight Seeing dicht unter der Küste und passierten nacheinander Prora und die Seebäder Binz, Sellin und Gören. Am frühen Nachmittag rundeten wir Südperd und Klein Zicker und nahmen Kurs auf Thiessow. Der Hafen dort war jedoch bereits rappelvoll. Päckchen sind nicht unser Ding, deshalb drehten wir auch gleich wieder um und ankerten für die Nacht im Naturhafen Zicker See. Mit dem Dingi motorten wir dann noch einmal in den Hafen, um im Kaufmannsladen in Thiessow unsere Vorräte mit Frischware aufzufüllen.
Freitag war Badetag. Wir verlegten für den Tag an den Strand östlich von Thiessow, frühstückten dort ausgiebig und gaben uns für den Rest des Tages hemmungslosem Faulenzen hin. Endlich Sommer, endlich Ruhe. Schön. Die Krönung war am Abend Schmetterlingssegeln in die untergehende Sonne, auf dem Weg zurück zum Zicker See.
Wir hatten nun die Wahl, im Greifswalder Bodden zu bleiben, oder auf dem Weg zum Heimathafen Barth, die Insel Rügen im Norden zu umsegeln. Gegen den Bodden sprachen die übervollen Häfen mit dem obligatorischen Run auf die Liegeplätze, sollten wir mal wieder Strom brauchen, für den langen Weg die günstige Wettervorhersage und die Lust am Blick auf die offene Ostsee. Wir entschieden uns für letztere Alternative.
So ging es dann am Samstag zunächst nach Glowe, dann für zwei Nächte an den endlos langen Strand im Westen der Tromper Wiek, am Dienstag, den 23.08. weiter um Arkona herum an die Strände Hiddensees und schließlich, bei hochsommerlichen Temperaturen, am Freitag, 26.8. zurück nach Barth.
Noch ein paar Highlights:
– Eine Bavaria ging frühmorgens im Ankerplatz Zickersee bei SO Wind mit 5 Bft auf Drift, querte das Ankerfeld, passierte dabei zwei weitere Yachten zum Glück berührungslos, um schließlich im Flach auf Grund zu laufen. Das weckte die Crew, die aus eigener Kraft wieder ins tiefe Wasser motoren konnte und sogleich den Ankerplatz verließ.
– Mitten auf der Prorer Wiek spinnte unser Motor, als wir ihn als Flautenschieber in Richtung Kreidefelsen nutzen wollten. Die starke Dünung aus ONO schien ihm überhaupt nicht zu gefallen. Wir waren bereits gedanklich in Sassnitz, als er sich nach einer halben Stunde wieder beruhigte und wir doch mich leichten „Bauchweh“ unseren Weg nach Glowe fortsetzten.
– Glowe feierte am Samstag, 20.8., das 15. Sanddornfest mit Livemusik und Tanz im Festzelt. Wir waren dabei. Schön war’s.
– Der Strand der Tromper Wiek ist locker 10 km lang. Dennoch schaffte es eine weitere Yacht in weniger als 30 Metern Entfernung ihren Anker einzugraben. Das ist so nah, dass man erkennen kann, ob die Crew rasiert ist, oder nicht. Dass wir uns konsterniert dazu entschlossen, ein Stück weiter zu ziehen, versteht sich von selbst.
– Ab 30 °C segelt der Einheimische in Kreis VPR nackt. FKK ohne Grenzen. Hmm.
Und schließlich für die Statistik:
Im Kielwasser blieben 499 sm. 393 sm davon sind wir gesegelt.
Für weitere Fotos guckst Du hier.
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