Dass ein Törn im Rückblick anders verlaufen ist, als ursprünglich geplant, ist sicherlich nichts Ungewöhnliches. Unser Septembertörn 2015 verlief jedoch so was von anders, dass die Bezeichnung ungewöhnlich eher eine Untertreibung darstellt.
Geplant war eine Überführung von Barth nach Kappeln, um dort, in und um unsere DANJA herum, unsere Silberhochzeit zu feiern. Dass dies gegen die vorherrschende Westströmung im September nicht ganz einfach sein würde, war uns klar, weswegen wir auch 8 Tage für den Trip vorhielten. Rückblickend können wir heute sagen, dass die Götter etwas gegen den Törn hatten und alles dafür taten, dass wir auf dem Landweg nach Kappeln reisen mussten.
Das Auslaufen verzögerte sich um 3 Tage, weil Vorgänge im Zusammenhang mit des Skippers beruflicher Tätigkeit, seine Anwesenheit am Arbeitsplatz am eigentlich ersten Urlaubstag unbedingt erforderlich machten. Das günstige Wetterfenster schloss sich mit seiner Ankunft in Barth, am Dienstag, 1. September. Ein Sturmtief nistete sich vor dem Skagerrak ein, auf seiner Südseite setzte starker Westwind ein. Wir schafften es am Mittwoch noch kreuzend bis zu einem geschützten Ankerplatz vor dem Nothafen Darßer Ort, als dann jedoch am Donnerstagmorgen nördlich Darß die 8 Bft auf dem Windmesser erschienen (und ein Crewmitglied auch noch mit Seekrankheit zu kämpfen hatte) gaben wir unsere Törnpläne endgültig auf und liefen ab – oder besser zurück – nach Barhöft Reede. Freitag und Samstag wollten wir zum Trost gemütlich im Strelasund verbringen, ein ausfallender Anlasser verdarb uns jedoch auch hieran den Spaß. Erstmalig versagte er in der Rinne nach Neuhof, die wir nach einer abrupten Wende unter Genua wieder verließen, um dann zur Fehlersuche vor Drigge vor Anker zu gehen. Am nächsten Tag dann, fiel er sporadisch sowohl vor der Ziegelgrabenbrücke in Richtung Norden, als auch später, auf dem Rückweg nach Barth, vor Barhöft erneut aus. Zwar half mehrfach das Hämmerchen am Magnetschalter, dennoch ließen wir den Motor ab Barhöft laufen und motorten bis Barth, zur genauen Diagnose und Reparatur.
Letztere verzögerte sich dann in der zweiten „Törnwoche“ um drei Tage (zu unserer Silberhochzeitsfeier reisten wir mit Auto an), weil der Mechaniker an einer anderen Baustelle mit höherer Priorität schrauben musste. Verursacher der Motorprobleme war letztlich der Magnetschalter des Anlassers, der für knappe 100 Euros getauscht werden konnte. Die verbleibenden Tage nutzten wir für einen Ausflug mit DANJA nach Stralsund, der – wen wundert es noch – aufgrund schlechten Wetters, sehr nass ausfiel. Störte uns nicht, denn es bot uns einen guten Grund wieder einmal das Ozeaneum zu besuchen.
Der abschließende Schlag, von Stralsund nach Barth war, seglerisch, das Highlight der beiden Wochen. Vom Segelsetzen vor Stralsund, bis in die Hafeneinfahrt von Barth, konnten wir, bei südöstlichen Winden, allein vom Wind getrieben, Segeln in seiner schönsten Form genießen.
Dem aufmerksamen Leser fallen hierzu vielleicht wieder die zuvor erwähnten Götter ein, denn, obwohl September (Westwetterlage!?) blies es in der zweiten Woche, während der wir zurück nach Barth hätten segeln müssen, beständig und kräftig aus östlichen Richtungen.
Für die Statistik:
Di., 1.9. – Sa., 5.9.15: Barth – Barhöft Reede – Ankern vor Prerow – Barhöft Reede – Ankern vor Drigge – Barth.
Summe: 111sm, davon 69sm unter Segeln
Do., 10.9. – Sa., 12.9.15: Barth – Barhöft Reede – Stralsund – Barth.
Summe 42sm, davon 28sm unter Segeln
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