Die Passagen zwischen Buzzards Bay und Vineyard Sound gelten aufgrund recht kräftiger Gezeitenströme als nicht ungefährlich und sollten teilweise nur mit Ortskenntnis befahren werden. Für uns boten sich nur Quicks Hole und Woods Hole als sichere Querungen an, der Tidenstrom sollte dabei still oder mitlaufend sein. Erinnerte uns ein wenig an die Bretagne und ist letztlich, mit etwas Planung bezüglich der Tidenströme, unproblematisch. Größeren Respekt haben wir vor dem Wetter, welches hier oben, zu dieser Zeit, ganz schön wechselhaft sein kann. Teilweise auch überraschend für die Vorhersagemodelle. Auf unserem Weg nach Martha‘s Vineyard bildete sich im Westen so eine Gewitterlinie, die in keiner Vorhersage zu finden war. Vorwarnung gab es von der Coast Guard auf Kanal 16, die zunächst vor den sich 40sm westlich bildenden Stürmen warnte und dann in mehrere Seenotlagen von Kayaks über Kleinbooten bis Regattasegelbooten koordinieren musste. Wir sahen den Aufzug der Front in unserem Kielwasser und beeilten uns, nach Vineyard Haven zu kommen, wo wir unser Ankermanöver gerade abgeschlossen hatten, als das Unwetter losbrach.
So schnell, wie die Front aufgezogen war, so schnell war sie auch wieder abgezogen, Wind und Wellen blieben jedoch, und sorgten auch im Lee unseres Ankerplatzes im Außenbereich von Vineyard Haven Harbor für eine schaukelige Nacht. Am Morgen verlegten wir durch die Beach Road Bridge in die geschützte Lagune von Vinyard Haven, wo das Geschaukel für die verbleibende Zeit unseres Aufenthalts auf Martha‘s Vineyard kein Thema mehr war.
Wir blieben 5 Tage auf der Insel und wären bei stabilerem Wetter gern länger geblieben. Die Versorgung klappt gut, mit Öffis kann man, mit einem 8-Dollar-Tagesticket, die gesamte Insel erkunden. Wanderwege und Strände helfen den Bewegungsdrang zu stillen. Besonders reizvoll fanden wir die aus Pilger-Sommerzeltlager entstanden Gingerbread Cottage Ortsteile in Oak Bluffs. Aus heutiger Sicht könnte man sie gut als Tiny Homes bezeichnen. Liebevoll gepflegt und für ihre Bewohner – ganz entgegen den sonst in den USA üblichen Wohnungs- und Hausgrößen – ein echtes Zuhause.
Die Wettermodelle kündigten weitere Fronten mit Starkwind an, weshalb wir die exponierte Lage der äußeren Inseln Neuenglands lieber verlassen wollten. Am 19. September gingen wir wieder Anker auf und segelten zunächst nach Hadley Harbor und von dort wieder westwärts, nach Newport. West- und südwärts wird denn auch das Motto der kommenden Wochen und Monate sein. Wir machen uns auf den Weg zurück ins Warme, zunächst nach Florida, dann zu den Bahamas.
Hier ein kleines Drohnen-Video zu Hadley Harbor. Sehr idyllisch, wenn auch die Sonne fehlt…
Mehr Bilder gibt’s wie immer im Fotoalbum.
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