Im sauberen Wasser der Mosquito Cove vor Jolly Harbour nahmen wir erstmals nach Ankunft in der Karibik unseren Wassermacher wieder in Betrieb. Die Qualität des produzierten Wassers hatte sich weiter verschlechtert. Es schmeckte so salzig, dass wir es fortan nur noch zum Waschen und Putzen verwenden konnten und wohl oder übel auf Flaschenwasser umstiegen. Es begann die Ursachenforschung, für die wir uns bei den Vertretungen des Herstellers SLCE in St. Barts und Sint Maarten, dem Verkäufer in Deutschland und Watermaker-Services in Falmouth Harbour unterstützen ließen. Alle Tests, die wir so durchführten, blieben ohne Ergebnis. Alles im grünen Bereich. Blieb letztlich nur noch die Membrane selbst, die, aus welchem Grund auch immer, hinüber sein musste. Ein Verdacht, der mit Messung der Salinität bei Watermaker Services in Falmouth Harbour fast schon zur Gewissheit wurde. 1800 ppm und damit tatsächlich nicht mehr genießbar. Als auch das Zerlegen des Membrangehäuses keine schadhaften Dichtungen hervorbrachte blieb nur noch der Tausch. Watermaker Serivces erwies sich für uns als gute Wahl. Julian, Chef des Betriebs, schlug vor, die Membrane direkt vom Hersteller in den USA zu besorgen. Ginge schneller und würde zudem deutlich günstiger. Klar stimmten wir dem zu.
Das Warten auf die Lieferung der neuen Membrane nutzten wir zum Segeln. 365 Strände soll Antigua zählen. Einen für jeden Tage eines Jahres. Es gab also für uns noch einiges zu entdecken. Bei Slipway Marine in English Harbour füllten wir Wasser- und Dieseltank und machten uns wieder auf den Weg. Im Uhrzeigersinn einmal um ganz Antigua. Stopps legten wir ein vor Deep Bay Beach, Jumby Bay Beach, Big Bird Island mit seinem North und South Beach und vor Green Island, innerhalb der Non Such Bay. Von dort kehrten wir nach Falmouth Harbour zurück, denn unsere Membrane war nach einer Woche eingetroffen und bereit für den Einbau.
Tags darauf war das Teil eingebaut und gespannt starteten wir einen Probelauf. Das Wasser schmeckte nicht mehr salzig. Aufatmen an Bord. Ein Test der Salinität bestätigte mit 250 ppm die Trinkwasserqualität, womit wir wieder unabhängig von landseitiger Wasserversorgung waren. Dank Watermaker Services hatten wir zudem noch eine Menge Geld sparen können. Julian und Karen sind auf Antigua unsere absolute Empfehlung bei Problemen mit dem Wassermacher.
Am 20. Januar verließen wir Falmouth Harbour vorerst zum letzten Mal in Richtung Jolly Harbour. Dort wollen wir vor Anker auf günstigen Wind für die Überfahrt nach Barbuda warten.
In Kurzform noch einige Infos zum „Revier“:
- Wasser ohne Liegeplatz fanden wir nur bei der Tankstelle der Slipway Marine in English Harbour. Fast so teuer wie der billige Diesel.
- Man kann günstig und gut essen gehen, wenn man sich unter‘s Volk mischt (Sugar T’s, Captain’s Table, La Toya’s Local Cuisine)
- Bei Great Bird Island ist man die fetten Mega-Yachten los. Die haben zuviel Tiefgang für diese wunderschöne Ecke Antiguas. Für Non Such Bay gilt das Gegenteil.
- Der Ankerplatz in der Freeman‘s Bay (English Harbour) ist immer rappelvoll. In Falmouth Harbour lässt es sich dagegen gut ankern. Die Versorgung dort ist topp und vielfältig.
- Bei Jolly Harbour lagen wir besonders gern vor Jolly Beach. Der Strand ist riesig und fast Menschenleer, weil die Hotels dort geschlossen sind.
- Budget Marine (Jolly und Falmouth Harbour) ist super sortiert, falls mal ein Ersatzteil fehlt. Zum Einkauf immer die Einklarierungspapiere mitnehmen. Ist Voraussetzung für zollfreien Einkauf.
- Antigua hat kein Entsorgungskonzept für seinen Müll, trotz des absurden Reichtums vieler seiner Gäste bleibt nichts hängen. Müll wird verbrannt. Das riecht man bei Ostwind besonders deutlich an der Westküste um St. John’s und Deep Bay.
- Busse fahren überall hin, mit Fahrern von halb blind bis Formel 1 – Aspirant. Abenteuerlich. Beim Einsteigen das „Good Morning“ oder „Good Afternoon“ nicht vergessen!
Mehr Bilder zu Antigua findest du wie immer im Fotoalbum.
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