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15.06.2013 Varberg – Falkenberg.
Zwei Tage saßen wir in Varberg fest . Viel Zeit zum Ruhen, spazieren gehen und planen des weiteren Törnverlaufs. Der Wetterbericht versprach weiterhin wechselhaftes Wetter, das auch weitere Sturmtage bringen konnte. Würden wir bis Göteborg weitersegeln, wäre der Rückweg sicherlich ähnlich anstrengend wie der Hinweg: Lange, lange Schläge, immer gegen den Kalender, um die Rückgabe der Genesis nicht zu vermasseln.
Dieser Törn sollte auch Urlaub sein, deshalb fiel uns die Entscheidung nicht ganz so schwer. Wir wollten uns auf den Weg zurück nach Süden machen, zurück nach Greifswald. SW 4, vorübergehend SO drehend, später SW um 6, etwas abnehmend, zeitweise Schauer- oder Gewitterböen, See bis 1,5 Meter lautete die Vorhersage. Gut genug für einen 30sm-Schlag nach Falkenberg.
10 Stunden brauchten wir für die insgesamt 32 sm, immer hart am Wind, aber fast ohne Motor. So soll es sein… Wir fanden einen freien Liegeplatz beim Yachthafen Falkenberg, kurz bevor die nächst Front mit Starkwind und Regen über uns hinweg fegte. Der Hafen lieht im Bereich der Mündung Ätran, mehrere Werften bieten eine nicht ganz so schöne Kulisse. Leider fiel ein Besuch Falkenbergs aus. Wetter und Müdigkeit ließen uns die Kojen vorziehen… Immerhin fanden wir später in Supermärkten Falken – Bier. Das kommt ursprünglich aus Falkenberg.
16.06.2013 Falkenberg -Halmstad.
Auch dieser Tag versprach – oder drohte – mit reichlich Wind bis 6 bft, inclusive Schauerböen und vereinzelten Gewittern. Die Front war am Morgen durchgezogen und die Sonne schien immer wieder durch die Quellbewölkung. Bei 10-14 kts Wind aus SW gings um halb zehn wieder hinaus aus dem Hafen und dann immer hart am Wind nach SSO, der Küste entlang. Um 13.00 rundeten wir Tylogrund und liefen nun auf raumem Kurs nach Osten. Die versprochenen Schauerböen kamen ebenso wie das Gewitter und sorgten für einige Sorgenfalten bei der Crew… Nur mit dem Groß im zweiten Reff trieben und die Böen bis knapp 9 Knoten, eine Geschwindigkeit, bei der das Ruder besorgniserregend zu vibrieren begann. Wir drehten bei nunmehr reichlich rauher See in den Wind und bargen das Groß vollständig, für die verbleigenden Meilen nach Halmstad. Nach nur 4 Stunden liefen wir in den Fluss Nissan ein, an dessen Mündung Halmstad liegt. Es wurde ein, bei immer noch 4-6 bft mühsames Anlegemanöver zwischen zwei zum Glück mit viel Gummi geposterten Schwimmern, aber nach einigem Hin und Her war es geschafft und wir konnten den Nachmittag zur Erholung nutzen.
17.06.2013 Halmstad – Torekov
Halmstad gefiel uns nicht sonderlich. Die Stadt hat zwar ein recht großes Zentrum mit Restaurants, Kneipen und Einkaufsläden, allerdings fanden wir auf die schnelle weder Supermarkt noch Bäckerei in Hafennähe. Das ganze irgendwie Seelenlos. Wir entschieden weiter zu segeln und wählten Torekov, auf der anderen Seite der Laholmsbukten. Vom nächtlichen Sturm war noch einiger Seegang geblieben, der Wind kam mal wieder „von vorn“. Hart am Wind und mit einigen Kreuzschlägen schafften wir es in 4 1/2 Stunden nach Torekov. Im Tagesverlauf klarte es zunehmend auf und auch der Wind ging zurück. Es wurde entsprechend ein (nordisch) sommerlicher und gemütlicher Abend in Torekov mit frischem Fisch aus dem Fischladen am Hafen.
18.06.2013 Torekov – Viken
Endlich mal wieder ein perfekter Segeltag. Bei wenig Seegang, Sonnenschein und knapp 10 Knoten Wind ging es am Wind zunächst über die Bucht Skälderviken, um Kullen herum in Richtung Öresund. War es auf See durch den Wind recht frisch, bot und Viken am Nachmittag Badewetter.
19.06.2013 Viken – Kyrkbacken
So schön wie der vorherige Tag war, so unschön war dieser. Zum Ablegen gab’s Regen und bei Windstille. Unter Motor ging’s an Helsingborg vorbei in den Öresund. Ziemlich langsam, das ganze, denn wir hatten gute 2 Knoten Strom auf der Nase. Immerhin kan nach Mittag der Wind zurück. Wie immer von vorn, dennoch setzten wir am südlichen Ende des Verkehrstrennungsgebiets die Segel und kreuzten bis vor die Hafeneinfahrt Kyrkbacken auf der Insel Ven. Der Himmel erinnerte an Waschküche, Donner kündete von Gewittern in der Umgebung, später im Hafen regnete es wieder. Bei Ankunft war der Hafen übrigens gut dänschen und schwedischen Booten belegt. Die Crews saßen überwiegend in ihren Cockpits und hielten Klönschanck. Bei Bier und Wein versteht sich. Als es zu regnen begann brachen die meisten auf und ließen einen fast leeren Hafen zurück. Da waren an diesem Nachmittag jedenfalls einige Promille auf dem Öresund unterwegs…
20.06.2013 Kyrkbacken – Dragör
Der Sommer war wieder zurückgekehrt. Strahlend blauer Himmel, warme Temperaturen und – Flaute. Unter Motor ließen wir die Insel Ven hinter uns und setzten Kurs auf Dragör. In Höhe des Forts Middelgrund wehte der Wind ausreichend aus nördlicher Richtung so segelten in Zeitlupe bei 2-3 Knoten vor dem Wind an Kopenhagen vorbei. Im Fahrwasser herrschte reger Schiffsverkehr und sorgte ebenso für Unterhaltung wie der erste selbst gefangene Fisch. Ein Baby-Pollack von gerade einmal 25 cm. Das sollte übrigens der einzige Fischfang des Törns bleiben. Die Ausrüstung hatte sich also nicht wirklich bezahlt gemacht. Ebensowenig wie die Lizenz fürs Fischen in Dänemark, die ich für den Tag erworben hatte. Um 15.15 Uhr hatten wir in Dragör festgemacht. Die Temperatur war nunmehr auf knapp 30° C geklettert. Entsprechend war Baden angesagt. Am Abend gab’s den „Catch of the Day“, den wir mittlerweile mit noch etwas Fisch aus dem Supermarkt ergänzt hatten. Wetter und Dragör selbst gefielen uns so gut, dass wir hier einen schönen Stehtag verbrachten.
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