Von Gustow nach Wieck
Ein jeder Törn geht zu Ende, dieses sollte unser letzter Segeltag werden. Als die Sonne aufging, trieben Nebelschwaden über das spiegelglatte Wasser, die Stille verstärkte die andächtige Stimmung. Trotz der Kühle des Morgens wärmte die Morgensonne bereits und wir konnten erneut draußen frühstücken. Diesmal ohne Brötchen, die waren mittlerweile aus. Knäcke, Smörre und die letzten Schokocroissants taten’s auch.
Zum Ende unseres Frühstücks setzte auch im Hafen von Gustow Nordwind ein, das kroiselnde Wasser konnte man seit einiger Zeit aus Richtung Neuhof/Fahrwasser näher kommen sehen. Ob es ein direkter Schlag zurück nach Wieck werden sollte oder nicht wollten wir abhängig vom Wind entscheiden. Soviel Segeln wie möglich war die Devise. Um 9.00 verließen wir die Marina, kurz vor denen das Ende/Beginn der Gustow-Rinne bezeichnenden Tonnen drehten wir Genesis in den Wind, setzten Groß und Fock und reihten uns ein in die kleine Armada aus Booten, die nach der 8.20 Uhr- Ziegelgrabenbrückenöffnung in Richtung Greifswalder Bodden unterwegs waren.
Der Wind kam konstant aus Nord und erlaubte eine flotte Fahrt von um die 6 Knoten, wobei wir uns zumeist nördlich des Fahrwassers hielten um nicht mit der Berufsschifffahrt in Konflikt zu geraten. Als wir gegen 11.00 Uhr Tonne 10 und damit das Boddengewässer erreichten, hatten wir eine unter Motor fahrende Bavaria weit hinter uns gelassen 🙂
Mit einem Abbiegen nach Greifswald wäre unser Törn bereits kurz nach Mittag zu Ende gewesen. Nach kurzem Abwägen entschieden wir uns deshalb den kräftigen Nordwind (3-4 Bft) zu nutzen um in Seedorf eine Runde Fischbrötchen zum Mittag zu fassen. In rauschender Fahrt ging es in 2 Stunden quer über den Bodden in die Having und Baaber Rinne. Erst nach Beginn der Anfahrt nach Seedorf bargen wir Groß und Fock und ließen den Motor wieder an. Beim Anlagen kämpften wir mit einem kräftigen Strom im Hafen, auch hatte ich meinen Plan auch einen Festmachen an der mittleren Luv-Klampe zu nutzen so schlecht kommuniziert, dass wir eine wenig professionelle Performance abgaben und sich ein Crewmitglied zudem leicht verletzte.
Gegen 14.00 war es dennoch vollbracht, hungrig machten wir uns über zwei Runden Fischbrötchen her.
Wir gaben uns bis 15.00 Uhr um die Fahrt in den Heimathafen fortzusetzen. Leider war der Wind deutlich abgeflaut, mehr als 2 Bft waren es sicherlich nicht mehr. Für einen Raumschotkurs zu wenig um einigermaßen zeitig in Wieck anzukommen. Nach dem Setzen der Segel ließen wir deshalb den Motor zur Unterstützung weiterlaufen und fuhren auf direktem Weg zurück nach Greifswald/Wieck. Der aus WNW drehende Wind frischte im Süden des Bodden noch einmal ein wenig auf und erlaubten noch einmal 20 min. ruhiges Segeln. Das Timing für die 18.00 Uhr Brückenöffung stand und lief perfekt. Ohne Halt passierten wir – nun heimwärts – die Wiecker Klappbrücke. Herrn Wunderlich vom Yachtservice Greifswald hatten wir bereits telefonisch über unsere Ankunft informiert, er wartete an der Tanke, wo wir schließlich mit 59 Litern Sprit den Tank wieder füllten. Das Einparken verlief zum Abschluss recht gut und um 18.45 stoppten wir zum letzten Mal auf diesem Törn die Maschine.
Der Rest ist schnell erzählt. Packen, ein letztes Mal Fischbrötchen (Wieck), am Samstag Ausräumen, Auto beladen, Leergut abgeben und dann die lästige Autofahrt zurück nach Ingolstadt ;-0
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