Von Ystad zurück zum deutschen Festland.
Es stand uns ein weiterer langer Tag auf See bevor. Auch herrschte fast Windstille, wir waren also aufs Motoren angewiesen. Um 7.00 Uhr – Kaffee und Tee waren gekocht – warfen wir die Leinen los und ließen Ystad hinter uns. Wir brachten Genesis auf die Kurslinie des NaviS und übergaben das Ruder an Otto, Ziel nördlich Hiddensee. Es war mild genug um in der Plicht unser Frühstück einzunehmen: Müsli, Brot mit Marmelade usw, danach noch eine Runde Rührei. Mit Marschdrehzahl ging es derweil mit 6-7 Knoten gen Rügen.
Wind wollte bis in den frühen Nachmittag nicht aufkommen. Statt dessen machten wir Bekanntschaft mit Seenebel. Schön, Radar an Bord zu haben. Im Nebel/Dunst hatten wir im Verlauf von gut einer Stunde nur zwei Radarkontakte auf der Platte. Kein Schiff kam näher als 2 Meilen (eines passierte achtern, das zweite weit vor uns), dann war der „Spuk“ auch wieder vorbei und die Sonne kam wieder durch.
Als nachmittags endlich Wind aufkam (aus Westen, also 180 Grand entgegen der Vorhersage), setzten wir zur Unterstützung des Motors Groß und Fock, was uns einen weiteren Knoten Fahrt brachte :-)) Nach einigem Hin und Her fiel gegen 16.00 Uhr die Wahl des heutigen Zielhafens auf Barhöft (Alternativen waren Glowe und Vitte). Barhöft war bis 19.00 Uhr zu machen und nach 12 Stunden Fahrt war ohnehin kein Unterhaltungsprogramm mehr angesagt.
Nur eine Stunde nördlich Hiddensees wurde der Wind endlich stark genug um unserem Motor eine Pause zu gönnen. Vor Dornbusch baute sich zudem eine echte Düse auf, am Wind rauschten wir mit bis 8 Knoten Fahrt an der Nordspitze Hiddensees vorbei. Später brauchten wir dann doch wieder die Maschine, denn wir wollten 6 Knoten Minimum beibehalten.
Hinter Tonne XYZ holten wir Groß und Fock nieder und motorten durch den Gellenstrom weiter zur Rinne Barhöft. Für eine Fahrt unter Segel duch das enge Fahrwasser fehlte noch der Mut – kein Raum für Manöver.
Barhöft lag im Westwind sehr geschützt, der Anleger (zwei eigentlich) ging reibungslos vonstatten. Wir hatten einen freien Platz mit Heckpfählen gewählt, nachdem uns der Hafenmeister den einzig freien Platz an der südliche Mole verwehrt hatte, er war für ein einlaufendes Berufsschiff reserviert. Alternativ gab es noch viele freie Heckmuringe, das mussten wir uns aber erst mal von weitem anschauen…
Nach exakt 12 Stunden Fahrt ging der Motor endgültig aus und war unser längster Schlag des Törns zu Ende. 75 Meilen!
So müde wie wir alle waren ist der Rest des Tages ist schnell erzählt: Anlegerbierchen, Toilettenbesichtigung und Einkehr im Hotel-Restaurant am Hafen für ein wohlverdientes Dinner, dann ab in die Kojen. Puhhh…
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