Der dritte Oktober fiel dieses Jahr auf einen Samstag, dennoch sorgten wir für ein langes Wochenende und reisten bereits Donnerstagabend nach Barth. Die Wettervorhersage versprach einen super Wochenendtörn, raume Winde am Freitag, um den Barther Bodden zu verlassen, erneut raume Winde ab Samstag, um auch wieder in den Bodden hineinsegeln zu können. So perfekt hatte sich das Wetter für uns bisher noch nicht gezeigt.
Wir legten am Freitag, 2.10., nach einem ausgiebigen Frühstück ab, setzten noch im Hafen die Segel und stoppten die Maschine gleich nach der Hafenausfahrt.
Herrliches Segeln folgte, immer entlang des Fahrwassers nach Osten, bis vor Barhöft, wo Baggerarbeiten zwischen Tonne 23 und 21 die Fahrrinne auf der nördlichen Seite verengten. Ob die Fahrrinne tatsächlich versandet war, oder ob der ausgegrabene Schlamm zu nahe am Fahrwasser verklappt worden war, wissen wir nicht, jedenfalls liefen wir, am südlichen Rand des Fahrwassers und ca 100m westlich des Baggerschiffs sanft aber gründlich und mit vollem Tuch auf Grund. DANJA dreht langsam mit dem Bug nach Süden, worauf die zunehmende Krängung für genügend Bewegungsfreiheit sorgte und wir uns mit einer weiteren Wende wieder zurück ins Fahrwasser würgen konnten. Die Maschine lief mittlerweile und mit Kurs West bargen wir, wieder im Fahrwasser, Groß und Genua. Da uns einige größere Schiffe entgegengekommen waren, musste ein Durchkommen möglich sein, weshalb wir ganz langsam und mit Augen fest auf dem Tiefenmesser einen zweiten Versuch starteten. Wir hielten uns mittig im Fahrwasser und fuhen in geringem Abstand am Baggerschiff vorbei. Puh. So was braucht man eigentlich gar nicht. Auch in heimatlichen Gewässern muss man wohl auf alles gefasst sein. Die verbleibende Strecke bis zur Reede Barhöft segelten wir unter Genua und waren nicht wenig überrascht, dass dort zwei dicke Pötte vor Anker lagen. Auch in der Nordzufahrt nach Stralsund wurde fleißig gebaggert.
Die beiden Ankerlieger waren als Sand- bzw. Schlicktransporter bzw. -verklapper an den Baggerarbeiten beteiligt, wie wir bald darauf feststellen durften. Im Norden der Reede, gleich bei der gelben Reedetonne fanden wir noch genügend Platz und ließen gegen 15.00 Uhr den Anker fallen. Zwar hätten wir sehr gut noch weiter gekonnt, der Wind war dafür bestens, wir zogen jedoch einen gemütlichen Nachmittag vor und genossen den Rest des Tages bei einigen Sundownern…
Der Samstagmorgen begrüßte uns mit dichtem Nebel. Nur gelegentlich waren die anderen Ankerlieger, ein Segel- und ein Motorboot schemenhaft erkennbar. Da blieb uns nur warten.
Gegen Mittag lichtete sich schließlich mit einsetzenden Ostwind der Nebel und verschwand in weniger als einer halben Stunde vollständig. Noch im Bereich der Reede setzen wir die Segel und dann ging es für uns wieder heimwärts, hinein in den Barther Bodden. Es wurde eine herrlich warme und gemütliche Tour bei gerade mal 2-3 Bft und schönstem Sonnenschein.
Eigenlich sollte dieser Törn ja unser diesjähriges Absegeln werden. Weil’s aber so schön war, konnten wir uns nicht dazu durchringen, die Segel nach Ankunft in Barth abzunehmen. Lieber noch einmal für’s Wochenende rauffahren, als jetzt schon alles einpacken. Und sollte dem goldenen Herbst doch die Puste ausgehen, dann war dieser Wochenendtörn eben doch unser Absegeln 2015.
Highlights: Kraniche, der Sonnenuntergang von Barhöft Reede, perfektes Spätsommerwetter
Für die Statistik: 31sm (1sm unter Motor)
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