Zwischen Miami und den Bahamas fließt bekanntlich der Golfstrom. Schon eine Meile vor der Küste war das tiefblaue Wasser des Golfstroms klar auszumachen. Und kaum hat man die scharfe Trennlinie überschritten, packt einen die Strömung und sorgt für deutlichen Versatz nach Norden. Unser eigentliches Ziel, Bimini, war beim herrschenden SSO kaum erreichbar, weshalb wir frühzeitig die Berry Islands als neuen Einklarierungsort ins Auge fassten. Der Strom behielt uns fest im Griff, bis wir, angezeigt durch den Tiefenmesser, am frühen Morgen des 5. Jan., den Flachwasserbereich der Bahamas erreichten. Die Dimensionen des Golfstroms vor Miami sind schon beeindruckend: 35 Seemeilen breit, 800 Meter tief, 3 Knoten schnell. Da schrumpft im Vergleich der Rhein zu einem Rinnsal. Wir waren froh, als wir ihn hinter uns gebracht hatten und das Wetter gut war. In einer Wind-gegen-Strom- Situation will man da nicht drinnen stecken.
Der Rest des Törns, über die Eldorado – und Mackie Shoals, war schönes Segeln durch kristallklares,
5 – 10 Meter tiefes Wasser, mit Delfinbesuch und einem Cero (Königsmakrele) an der Angel. Mit Sonnenuntergang des zweiten Segeltags erreichten wir schließlich, nach 120 Seemeilen, Great Harbour Cay und gingen nordwestlich des Naturhafens vor Anker.
Immigration und Customs kommen zum Einklarieren in die Great Harbour Cay Marina, in die wir am nächsten Morgen verholen mussten. Vier Yachten galt es einzuklarieren. Viel Arbeit also, für die beiden Beamten 😉 Um Mittag waren wir dann aber durch und mit einem freundlichen „Welcome to the Bahamas, have fun!“ erhielten wir unsere Ausweise zurück und die 300 $ teure Cruisinglizenz überreicht.
Schnell noch eine SIM-Karte im Marinabüro erworben und es konnte weitergehen. Wir wollten den günstigsten Wind für die Weiterreise nach Eleuthera nutzen, von wo es dann gern auch etwas gemächlicher weiter gehen darf.
Drei Stunden segelten wir zunächst hoch am Wind nach NW, bevor wir nach einer Wende endlich den gewünschten östlichen Kurs anlegen konnten. Mit Einbruch der Nacht passierten wir die tropischen Cruiseship-Funparks auf den Stirrup Cays, bevor wir dann endlich direkten Kurs auf den im Nordwesten Eleutheras gelegenen Egg Island Cut anlegen konnten.
Mit Sonnenaufgang erreichten wir den Cut und die geschützte See dahinter. Egg Island und Royal Island bilden einen bei westlichen und nördlichen Winden wunderbar geschützten Ankerplatz an dem wir die kommenden Tage gut liegen konnten. Darüber dann mehr im nächsten Beitrag.
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