Unsere Nachbarn am Ankerplatz, die bereits sein einer Woche von Fajardo aus die Insel erkundeten, boten uns ihren Mietwagen zur Übernahme an, ein Angebot, welches wir nicht ausschlagen konnten. Die Mietwagenfirma Thrifty hat ihren Sitz übrigens gleich um die Ecke, im Fajardo Inn. Wir nutzten die gewonnene Mobilität zum Erkunden des Nordostens Puerto Ricos. Insbesondere dem El Yunque National Forest wollten wir besuchen. Verkehr, Malls und Shopping Center gibt es, typisch amerikanisch, mehr als genug. Das Aufstocken der Vorräte für die Bahamas, die ja als teuer verrufen sind, hatten wir entsprechend schnell abgehakt.
Der El Yunque Regenwald war seine Reise wirklich wert, wenn auch die ohne Reservierung begehbaren Wege für eine echte Wanderung viel zu kurz sind. Im Besucherzentrum konnten wir uns aber auch so einen guten Überblick verschaffen. Die PR-988 ist gut befahrbar, auf dem Weg zum Angelito Trail Head fuhren wir durch tiefsten Regenwald. Beeindruckend. Nicht alle Straßen durch den El Yunque sind so gut in Schuss. Die Anfahrt zum El Toro Trail Head über die PR-186 brachen wir ab, die Straße, wenn man sie so bezeichnen will, ist mehr etwas für Geländegängige Mietwagen. Mit Wanderungen ist es überhaupt nicht so weit her, auf Puerto Rico. Wir starteten noch einen Versuch in Richtung Leuchtturm Faro Las Cabezas am nordöstlichsten Zipfel der Insel, mussten jedoch feststellen, dass der den Leuchtturm umgebende Naturpark gesperrt ist. Es werden noch Hurricaneschäden beseitigt. Wir entschieden uns deshalb für eine vorzeitige Rückgabe des Mietwagens und eine weitere Erkundung Puerto Ricos von See aus.
Was sich alsbald als gute Entscheidung herausstellen sollte. In der wunderschönen Küste Puerto Ricos liegt der eigentliche Reichtum der Insel.
Unsere Route führte uns zunächst nach Vieques, wo wir in der Sun Bay, später vor Esperanza, vor Anker gingen. Von Sun Bay Beach erreicht man recht einfach die Bahia Bioluminiscente, bzw. Mosquito Bay, eine der weit über die Insel hinaus bekannten Attraktionen der Insel. Unser Timing war etwas unglücklich, wir lagen ausgerechnet zu Vollmond vor Sun Bay Beach, wo das Leuchten der Dinoflagellaten Pyrodinium hahamense genannten Einzeller im Licht des Mondes nur zu erahnen ist.
Esperanza – gleich um die Ecke – ist ein herrlich entspanntes Örtchen, mit einer gepflegten Strandpromenade, wie wir sie bisher in der Karibik noch nicht gesehen hatten.
Von Esperanza aus segelten wir dann wieder nach Westen, entlang der Südküste Puerto Ricos. Wir stoppten im Jobos Bay National Estuarine Research Reserve, so der offizielle Name, in Salinas, vor der Isla Caja de Muertos und Gilligan‘s Island.
Die Jobos Bay ist ein rießiges Mangrovengebiet, Schutzgebiet und Zuhause für Manatees und leider auch Spielwiese für zahlreiche, jegliche Geschwindigkeitsbegrenzung ignorierende Jetski-Raser. Letztere wohl verantwortlich dafür, dass man Erstere kaum zu sehen bekommt. Nur am Morgen, bei Windstille, sahen wir die eine oder andere Nase aus der Ferne beim Luft holen aus dem Wasser ragen.
Salinas ist ein gut geschützter Naturhafen am westlichen Rand des Jobos Bay Mangrovengebiets. Ursprünglich wollten wir von Salinas aus noch einmal mit dem Mietwagen in die Berge Puerto Ricos, um eine Kaffeeplantage zu besuchen. Nachdem jedoch hirnlose Idioten in absoluter Dunkelheit mit ihrem Powerboot in 900PS-Gleitfahrt und mit Jetski im Gefolge durchs Ankerfeld heizten, strichen wir das Vorhaben ersatzlos und ergriffen die Flucht.
Die Isla Caja de Muertos (engl. Coffin Island) entschädigte Tags darauf mit herrlichem Sandstrand und Einsamkeit. Zeitweise hatten wir die Insel ganz für uns alleine. Highlight war die Wanderung auf den ehemaligen Leuchtturm der Insel.
Gilligan‘s Island war ebenfalls ein lohnender Stopp. Ausgedehnte Riffe und Inseln schirmen den Ankerplatz völlig von Welle und Dünung ab und verwöhnten uns mit zwei sehr ruhigen Nächten. In der Kneipe San Jacinto, gleich um die Ecke, gibt es traditionelle karibische Küche, günstig und sehr lecker!
Unsere letzte Etappe führte uns dann nach Puerto Real, wo uns die Marina Pescaderia mit perfektem Service, großer Freundlichkeit und Unterstützung überraschte und begeisterte. Als Ankerlieger, wohlgemerkt. Vom Dinghy-Anleger über Waschmaschine, Seglertreff und Mietwagen vor Ort bleiben keine Wünsche offen. Diana leitet zurzeit das Team dort und die kleine Gebühr von 10 US-$ ist absolut angemessen. Über das Marina-Büro klarierten wir am 28. Februar aus Puerto Rico aus, und machten uns bei guter Wettervorhersage am 28. Februar auf den Weg über die Mona-Passage in die Dominikanische Republik, Ziel Santa Barbara de Samaná.
Mehr Bilde findest Du wie immer im Fotoalbum.
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