SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Rund Rügen – Tag 3

Mai 3rd, 2010 · No Comments · Logbuch

So schön der gestrige Abend war, so unschön präsentierte sich der heutige Morgen. Winde aus Ost bis 5 Bft. mit Wellen bis 2 m versprach DP07, Kapitän Dietze. Gute Voraussetzungen für einen Schlag bis Wieck – dachten wir. Mit Groß als Havarieversicherung und gut gesichert motorten wir zunächst gegen den Wind bis nordwestlich des Königstuhls.

Der Wind frischte derweilen deutlich auf und erreichte 6 Bft, die Wellen türmten sich ebenfalls zu beachtlicher Größe. Mit Helmut am Steuer fielen wir nach Süden ab, die Wellen kamen damit Schräg von der Seite und verstärten die Rollbewegungen. Beim Versuch die Fock zu setzen (ich löste die Reffleine an Backbord, Christine bereitete die Fockschot vor) hob mich eine Welle vom Plichtrand und ich fiel bei 45° Lage nach unten auf Christine, die sich gerade über den Plichtrand lehnte. Dabei zog sie sich – wie später diagnostiziert – eine Starke Rippenprellung zu.

Sofort war klar, dass wir Sassnitz anlaufen würden. Christine hatte starke Schmerzen, eine Fraktur und schlimmer war nicht auszuschließen, über Handy 112 alarmierten wir den Rettungsdienst.
Dieser erwartete uns dann auch an der Pier des Hafens und barg Christine vom Boot. Auch eine Notärztin kam noch hinzu und konnte uns immerhin dahingehend beruhigen, dass die Lunge nicht verletz war. Da sich allerdings die Milz unter der verletzten Stelle befindet, sollte Christine schnellstens für eine vollständige Untersuchung ins nächste Krankenhaus transportiert werden. Ich durfte im Rettungswagen vorn mitfahren, während es mit Blaulicht ins Sana Krankenhaus Bergen ging. Helmut blieb ziemlich geschockt – er machte sich Vorwürfe wegen des Zwischenfalls – auf der Loreley zurück.
Für mindestens zwei Nächte sollte Christine wegen der Milz-Geschichte zur Beobachtung im Krankenhaus verbleiben – unser Törn war damit quasi hinüber. Ganz zu schweigen davon, dass bei den Schmerzen segeln ohnehin kaum möglich war. Mit Hilfe von Elke, Helmuts Frau, brachte ich am Abend noch einige Sachen ins Krankenhaus, es folgte eine unruhige und deprimierte Nacht für mich an Bord, für Christine im Zweibettzimmer.

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