Durch die Schären Blekinges
Tag 8, Hanö – Tjärö
Ähnlich windstill wie der gestrige Tag endete begann auch der Samstag. Ausschlafen war angesagt. Nach dem langen Schlag von gestern standen wir erst gegen 8.00 Uhr auf. Die Sonne lud trotz kühler 12 Grad zu einem Frühstück im Freien an. Wir besetzten den Picknicktisch an der Südlichen Mole und deckten dort ein. Gab wie schon gewohnt frisch gebackene Brötchen, Eier, Wurst, Marmelade mit frischem Kaffee usw.
Danach füllten wir den Wassertank wieder voll, wuschen etwas Wäsche und planten den Törn des Tages. Via Karlshamn wollten wir weiter in die Schärenwelt Blekinges und dort, wenn es gelänge, in der Nähe Tjärös ankern. Just als wir zum Ablegen bereit waren lief die erste Fähre des Tages ein. Deren Standzeit ist sehr kurz, wie wir gestern beobachten konnten, deshalb warteten wir ab, bis sie den Hafen wieder verlassen hatte. Für’s Ablegen bargen wir alle Fender und Leinen und stießen uns bei Windstille um 10.40 Uhr achtern vom Kai ab um rückwärts ins Hafenbecken zu laufen. Wir kamen dabei der hinter uns liegende Yacht näher als gewünscht, was bei bereits eingeholten Fendern ziemlich unbehaglich war. Das beim Warten auf das Ablegen der Fähre der Bugstrahler wieder eingefahren war, war ebenfalls wenig hilfreich. Der Kleine Kreuzer war zudem so niedrig, dass abhalten von Hand nicht möglich gewesen wäre. Immerhin blieb der Abstand über einem Meter und als endlich auch der Bugstrahler wieder einsatzbereit war ging es endlich voran und aus dem schönen Hafen Hanös hinaus. Lesson learnt: Fender werden künftig erst verpackt, wenn wir Kurs auf die Hafenmole genommen haben.
Während der Überfahrt nach Karlshamn bleib es weitestgehend windstill, die Segel blieben verpackt. In Karlshamn gönnten wir uns zunächst eine Rundfahrt durch den Hafen (und versuchten – vergeblich – eine Bank zu entdecken, um endlich über Schwedische Kronen in den Geldbeutel zu bekommen).
Anschließend ging es nördlich Eneskärv mit Kurs Ost in die Schären. Total hübsch, alles. Wie aus dem Prospekt – und für uns ein völlig neuer Eindruck. Bei Brunsviken versuchten wir ein Anker/Festmach – Manöver, was uns letztlich nicht gelang. Einerseits wollte ich mit der Genesis nichts riskieren und dem Fels zu nahe kommen, dessen Verlauf unter Wasser nicht erkennbar war, zum anderen war ein Ankern nicht möglich da die Wassertiefe bei ca. 15 Meter lag. Als im Westen schließlich noch ein Gewitter aufzog und stärkere Böen zu erwarten waren, brachen wir die Versuch ab und motorten weiter in Richtung Tjärö. Auch dort verzichteten wir auf ein Festmachen am Fels, wählten jedoch einen Ankerplatz in einer Bucht westlich Tjärös (südlich Horsös) und stoppten dort um 16.00 Uhr vor Anker bei 6 Meter Wassertiefe den Motor.
Tag 9, Tjärö – Karlskrona
Die Nacht blieb ruhig. Zwei mal kontrollierte ich während der Nacht unsere Position auf dem Plotter und mit Blick nach draußen. Es beruhigte, zu sehen, wie Genesis im Wind Fahrt aufnahm um kurz darauf vom Anker gehalten in die entgegengesetzte Richtung zurück zu driften.
Auch am Morgen war es sommerlich und erlaubte ein Frühstück im Freien. Nach dem Abwasch ging es um 9.45 wieder los. Problemlos bargen wir den Anker und verließen unter Motor „unseren“ Ankerplatz. Bis Vitaskär folgten wir dem Wasserweg durch die Schären, dann setzten wir Kurs Richtung offene See und setzten bei 2-3 Bft aus SO Groß- und Focksegel. Wir orientierten uns an den äußeren Untiefentonnen und segelten ostwärts, Ziel westliche Zufahrt nach Karlskrona, via Schwenkbrücke Hasslöbron.
Wir fuhren unter Segel durch das enger werdende Fahrwasser, um schließlich im Hästholmsfjärden vor der Drehbrücke die Segel zu bergen. Per Funk beantragten wir bei Kungsholmen die Öffnung der Brücke, was nach nur kurzer Wartezeit erfolgte. Im Fahrwasser des Västrafjärden motorten wir die verbleibenden 4 Meilen weiter bis Karlskrona. Viele Segelboote waren dort unterwegs. Schon lange hatten wir nicht mehr so viel Verkehr auf dem Wasser gesehen. Viele interessante Marineschiffe waren in den ausgedehnten Hafenanlage zu sehen. Wir folgten der Betonnung im Osten Karlskronas bis in die Marina am Nordrand des Stadtzentrums, wo wir gegen 15.00 festmachten.
Es folgte ein langer Spaziergang durch Karlskrona, an einem Geldautomaten konnten wir uns endlich Schwedische Kronen besorgen. In einem Restaurant feierten wir dann „Bergfest“, schließlich hatten wir hier mit Karlskrona das entfernteste Ziel unseres Törns erreicht. Von nun an galt es heimwärts zu segeln.
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