SY Danja

Willst du segeln gehen, musst du erst die Leinen lösen…

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Verhext?

Juli 17th, 2020 · No Comments · Logbuch, Segelzeit

Blick zurück auf Lagos. Leinen sind los!

Am Mittwoch, 15. Juli 2020 haben wir Lagos nach rund 8 Monaten verlassen. Es ist unser zweiter Versuch weiter zu kommen, nachdem uns Covid-19 im März zwang, den ersten aufzugeben. Irgendetwas scheint es uns schwer machen zu wollen, diese zugegebenermaßen schöne Küste zu verlassen, ja, scheint uns geradezu festhalten zu wollen. Neben diesem nervigen Virus mischten sich in den letzten Wochen auch noch technische Probleme. So zeigte Ende Juni austretendes Öl an unserer Ankerwinsch einen größeren Schaden an, den es zunächst zu beseitigen galt. Die alte Project X3 durch eine neue zu ersetzten, mussten wir streichen, denn im Versand waren keine Winschen zu vertretbaren Preisen vorrätig, darüber hinaus vermeldete Lofrans Lieferzeiten von 4-6 Wochen. Wir ließen also die Werft SOPROMAR ran, die das Teil auch zügig für eine Grundüberholung ausbaute. Letztere zog sich hin, da die üblichen Service-Kits die benötigten Austauschteile nicht beinhalteten. Wenige Tage vor dem geplanten Auslaufen quittierte dann unsere Sumpfpume den Dienst. Dachten wir. Über zwei Tage zog sich Impeller-, später auch Pumpenwechsel, Reinigung und Prüfung des Systems hin, bis wir als Fehlerquelle schließlich einen Olivenkern ausmachten, der nicht durch die Zuleitung des Filters passte, diesen aber im Unterdruck der laufenden Pumpe wunderbar dicht verstopfte. Zu dem Zeitpunkt fehlte dann nur noch die Lieferung unserer Kette-Anker-Verbindung, die ich für den Ausbau der Ankerwinsch gelöst hattte, um nicht die gesamte Kette auf dem Vorschiff zwischenlagern zu müssen. Die Bolzen hatte ich zwar rausbekommen, rein gingen sie aber beim besten Willen nicht mehr. Passte natürlich ins Bild, dass es diesmal bei FedEx Probleme gab. Die Auslieferung zog sich bis zum Vorabend des geplanten Auslaufens hin. Zu dem Zeitpunkt ging mir dieses „es ist wie verhext“ erstmals durch den Kopf. Wie auch immer – wir warfen also die Leinen los und genossen einen wunderbaren Leichtwind-Segeltag, den wir am Ankerplatz in Portimao beendeten. Nach einer Nacht sollte es weitergehen. Die Überschrift dieses Beitrags würde sicherlich anders lauten, hätten wir beim Ankermanöver nicht festgestellt, dass der Kettenzähler nicht mehr funktionierte. Bei Montage der überholten Winsch wurde wohl das Kabel des Kettensensors gequetscht, so das Ergebnis meiner Fehlersuche. Toll.

Sensorkabel zur Ankerwinsch. Nicht gut…

Es folgten Beschwerde-Email, WhatsApps und Telefonate, bis SOPROMAR schließlich zusagte, am Nachmittag einen Servicetechniker nach Portimao zu schicken, um sich der Sache anzunehmen. Der kam dann aber nicht. Statt dessen eine Entschuldigung von unserem Ansprechpartner, mit dem Versprechen, am nächsten Vormittag loszulegen.
Mit deutscher Pünktlichkeit verlegten wir Freitagmorgen wie vereinbart an den Besucherponton der Marina de Portimao, wo mit 2 Stunden Verspätung tatsächlich auch der Techniker erschien. Endlich. Der Rest ist schnell erzählt. Reparatur durchgeführt, erfolgreich getestet, sofort abgelegt und nichts wie weg…

Sonnenuntergang über Praia da Rocha, Portimao

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